Zum Ausstellungsabschnitt: 8. April 1945

Erinnerung von Dr. Hanna Spiller „Für Ingetraud“

Zum Ausstellungsabschnitt: 8. April 1945

„Es gibt eine Fotografie, darauf sieht Ingetraud mich an. Sie beugt sich in einem weißen Spitzenkleid zu mir und lächelt. Ich bin ein halbes Jahr alt.
Ingetraud war das einzige Kind der Schwester meiner Mutter. Wenn sich etwas nicht wiederholen soll, muss man mit den Kindern und Enkeln sprechen. Ich bin das Kind, mit dem gesprochen wurde.
Ingetrauds schwarze Zöpfe flogen, wenn sie in den letzten Kriegsjahren unter dem Geheul der Sirenen vom Lyzeum zur Antoniusstraße rannte. Die Angst trieb ihren ganzen Körper und sie war so schnell, dass sie es immer schaffte. Sie rief kurz in das Geschäft: „Ich bin schon in der Franzosenkirche“ und war weg. Vater und Mutter hatten in der Fleischerei immer noch zu tun, bevor sie abschließen konnten...

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© Simone Bliemeister E-Mail

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