Uraufführung als ein Höhepunkt der Halberstädter Domfestspiele
Eine Uraufführung am 14. Juni 2014 um 18 Uhr ist besonderer Höhepunkt der diesjährigen Halberstädter Domfestspiele, die am kommenden Wochenende stattfinden.
Unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Claus-Erhard Heinrich wird das Werk Paramenta Magnifica des Komponisten Thomas König am Samstag erstmalig von den Kantoreien Halberstadt und Wernigerode sowie dem Mitteldeutschen Kammerorchester aufgeführt.
Im Domschatz am Halberstädter Dom werden mit dem Abraham-Engel-Teppich, dem Christus-Apostel-Teppich (beide 12. Jahrhundert) und dem Karlsteppich (frühes 13. Jahrhundert) die ältesten, fast vollständig erhaltenen Wirkteppiche der Welt bewahrt. Vor 800 Jahren für den ottonischen Dom geschaffen, schmückten sie an hohen Feiertagen über Jahrhunderte auch den Hohen Chor des heutigen gotischen Domes. Ihre Farben haben kaum an Leuchtkraft, die monumentalen Figuren nichts von ihrer eindrucksvollen Würde verloren. Zur Ausschmückung des mittelalterlichen Kirchenraums mit kostbaren Textilien gehörte immer auch seine Ausfüllung mit Musik.
Inspiriert durch die Halberstädter Teppiche hat der Komponist Thomas König die fünfsätzige Komposition Paramenta magnifica für Chor, Orgel und Orchester geschaffen, in der sich Romanik und Moderne begegnen. Die zwei Chorsätze am Anfang und Ende des Werkes verwenden zwei Sinnsprüche des Karlsteppichs aus dem Domschatz, die zeitlos sind und an das Sterbedatum Karls des Großen vor genau 1200 Jahren erinnern. Die Kompositionsarbeit wurde gefördert von der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt und der Kloster Bergesche Stiftung.
Wer bereits vor dem Konzert mehr über die Komposition und die romanischen Bildteppiche erfahren will: am Samstag um 16 Uhr stellen Thomas König und Claudia Wyludda in einer Sonderführung beides im Halberstädter Domschatz vor. Treffpunkt ist der Neubau des Domschatzes, der Eintritt kostet 8 pro Person, mit Konzertticket 6 pro Person.