Prachtvolle Bücher - Ausstellung zur Sammelkultur im Geist der Aufklärung
Mit einer Ausstellung über die Bibliothek des Hannoveraner Beamten Georg Friedrich Brandes beginnt das Gleimhaus am Samstag, den 14. April, um 15.00 Uhr seinen Ausstellungsreigen zum bürgerlichen Sammeln im 18. Jahrhundert.
Brandes (1719-1791) war ein hoher Beamter in Hannover sowie Dezernent für die noch junge Universität Göttingen.
Seine in Hannover entstandene Bibliothek ist mit ihren rund 22.000 Bänden fast doppelt so umfangreich wie diejenige des Halberstädter Dichters und Sammlers Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803) und zählt zu den bedeutendsten privaten Büchersammlungen des 18. Jahrhunderts in Europa. Durch ihren Verkauf an den Herzog von Oldenburg im Jahr 1789 wurde sie zum Grundbestand der heutigen Landesbibliothek Oldenburg, wo sie weitgehend erhalten blieb.
Die Historikerin und Bibliothekarin Gabriele Crusius hat den Bestand in jahrelanger Arbeit erforscht und in der buch- und kulturwissenschaftlichen Ausstellung Sammelkultur im Geist der Aufklärung, die erstmals 2010 in Oldenburg gezeigt wurde und nun im Haus Gleims gastiert, der Öffentlichkeit vorgestellt.
Vor dem Hintergrund der Biografie des Sammlers Brandes werden anhand der Leitlinien Bibliophilie, Aufklärung und Anglophilie charakteristische Teile der Fächer Literaturgeschichte, Geschichte und Geografie sowie Belletristik präsentiert. Durch eine Vielzahl kostbarer illustrierter Prachtdrucke sowie durch luxuriöse Einbände, die teilweise von Brandes oder von illustren Vorbesitzer stammen, erhält die Ausstellung eine hohe Anschaulichkeit und Opulenz.
Die Ausstellungsfolge zum bürgerlichen Sammeln im 18. Jahrhundert, die das 150jährige Bestehen des Gleimhauses als Literaturmuseum zum Anlass hat, wird fortgesetzt mit einer Schau zu dem Sammler, Schriftsteller und Verleger Friedrich Nicolai (ab Juni) sowie zur Geschichte des Gleimhauses (ab September).