Gleim-Literaturpreis für Philipp Bloms Böse Philosophen
Den diesjährigen Gleim-Literaturpreis erhält der in Wien lebende Schriftsteller, Historiker und Journalist Philipp Blom (Jg. 1970) für sein Buch Böse Philosophen. Ein Salon in Paris und das vergessene Erbe der Aufklärung (München: Hanser 2010).
Das Buch gibt einen faszinierenden Einblick in das intellektuelle Kräftefeld im Paris der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, in die Debatten, die im Salon des Baron Paul-Henri Thiry dHolbach geführt wurden, und in die bisherige Rezeption der französischen Aufklärung. Mit Kenntnis und großem erzählerischen Talent präsentiert Blom seine Darstellung des vorrevolutionären Frankreich. Mit dem Gleim-Literaturpreis werden bedeutende Beiträge zur Erschließung der Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts ausgezeichnet. Frühere Preisträger waren u. a. Günter de Bruyn, Gudrun Gersmann, Jürgen Osterhammel, Martin Geck und Christoph Schulte.
Der Preis wird vom Förderkreis Gleimhaus e. V. in Verbindung mit der Stadt Halberstadt vergeben und erfährt die Unterstützung des C. H. Beck Verlages, der Harzsparkasse, des Kuratoriums Stadtkultur sowie privater Förderer. Die Vergabe des mit 5.000,- dotierten Preises erfolgt alle zwei Jahre. Die Preisverleihung findet am 7.10.2011 im Gleimhaus Halberstadt statt. Die Entscheidung der Jury, der namhafte Kenner des 18. Jahrhunderts angehören (u.a. Norbert Miller und Benedikt Erenz) begründet Dr. Angela Steidele. Die Festrede Keine Aufklärung ohne Publikum. Wie populär kann Wissenschaft sein? hält der Präsident der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts, Daniel Fulda (Halle/Saale).