Diese Sprache der Liebe - Ausstellung zum 200. Todestag von Johann Georg Jacobi
Vom 20. Juni bis zum 21. September zeigt das Gleimhaus Halberstadt die Ausstellung Diese Sprache der Liebe zum 200. Todestag von Johann Georg Jacobi.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde Freundschaft im literarischen und kulturellen Leben zum zentralen Begriff. Freundschaft war nicht nur bezogen auf das individuelle, persönliche Glück, sondern auf die Vision eines neuen tugendhaften Miteinanders. In Briefen wurde eine neue, eine zärtliche Sprache der Freundschaft geprägt.
Johann Georg Jacobi (1740-1814) zählt zu den wichtigen, jüngeren Freunden Gleims. Gleim bestärkte ihn in seinen literarischen Neigungen und verschaffte ihm 1768 ein Kanonikat in Halberstadt, um ihm durch die finanzielle Unabhängig den Weg eines Dichters zu eröffnen. Gemeinsam mit Gleim, Wilhelm Heinse und einigen weiteren Dichtern bildete Jacobi hier den Halberstädter Dichterkreis. Mitte der 70er Jahre verließ Jacobi Halberstadt wieder.
Jacobi wurde zum Dichter der Grazien, zum anakreontischen Briefschreiber, zum empfindsamen Erzähler und zum zärtlichen Freund Gleim. Zahlreiche Rollen nahm er an, in denen er als Autor ausgesprochen produktiv war.
Die Freunde Johann Wilhelm Ludwig Gleim und Johann Georg Jacobi sorgten bereits im 18. Jahrhundert für Aufsehen: Kaum hatten sich die beiden Dichter 1766 kennen gelernt, begannen sie einen innigen Briefwechsel und publizierten diesen auch bald. Die Kritik war zwiespältig. Die eine Seite lobte die aufrichtige Liebe, während die andere von der widrigen Wirkung, die der zärtliche Ton habe, schrieb. Dabei hatten die beiden Freunde ein außergewöhnliches Projekt gewagt: das literarische Rollenspiel, phantasiert in arkadische Welten auf sprachlich höchst originelle Weise. In diese Welten führt die Ausstellung ein.
In der Sonderausstellung aus Anlass von Jacobis 200. Todestag legt das Gleimhaus sein Augenmerk besonders auf die Halberstädter Jahre Jacobis