BCKategorie 21.09.2015 09:27:53 Uhr

Chronik von 804 - 2009


804  Karl der Große erhebt den Missionsstützpunkt Halberstadt zum Bischofssitz

859  Weihe des ersten (karolingischen) Domes auf dem Gelände der Domburg

989  Verleihung des Markt-, Münz- und Zollrechtes durch König Otto III.

992  Weihe des zweiten (ottonischen) Domes

996  Bischof Arnulf tritt sein Pontifikat an
Unmittelbar nach Amtsantritt führt er umfangreiche Erweiterungen an der Domburg aus. Der spätere Domplatz erreicht seine heutige Ausdehnung. In seiner Amtszeit erfolgten ferner:

1005  Beginn des Baues der Liebfrauenkirche

1018  Abschluss der Erweiterungsarbeiten der Domburg

1036  In der Amtszeit Bischof Burchards I. werden 24 Kurien (Wohnbauten für die Domherren) und der bischöfliche Palast Petershof errichtet (in den Fundamenten des nördlichen Flügels noch erhalten)

1060  Anlässlich des Osterfestes weilt der junge König Heinrich IV. als Gast Bischof
Burchards II. mit Gefolge in der Domburg

1134  Glanzvolle Reichsversammlung in der Halberstädter Domburg. Kaiser Lothar III. belehnt den Askanier Albrecht den Bären mit der Nordmark (Altmark)

1179 Zerstörung von Stadt, Dom und Domburg durch ein Heer Heinrichs des Löwen

um 1236/39  Baubeginn des 3. Domes

1433  Errichtung des Rolands

1491  Weihe des dritten (gotischen) Domes durch den Administrator Ernst II.

1556  In der Amtszeit Bischof Sigismunds wird die bischöfliche Residenz im Renaissancestil neu errichtet (aus dieser Epoche ist der Treppenturm nahezu im Original erhalten).

1591  Bischof Heinrich Julius (1566-1613), erster Protestant auf dem Halberstädter Bischofsstuhl, führt am Dom die protestantische Lehre ein

1592  Errichtung des repräsentativen Renaissancebaues der Dompropstei unter Bischof Heinrich Julius

1604  Einführung des Protestantismus am Liebfrauenstift durch Heinrich Julius

1629  Während der zweiten Besetzung Halberstadts durch Wallensteins Truppen im Dreißigjährigen Krieg vollzieht der kaiserliche Oberfeldherr das Restitutionsedikt. Dom und Liebfrauenstift werden wieder katholisch

1632  Die in das Bistum einrückenden Schweden heben das Restitutionsedikt auf

1648  Im Westfälischen Frieden wird das Bistum Halberstadt als weltliches Fürstentum dem Kurfürsten von Brandenburg zugesprochen

1761  Freiherr von Spiegel erwirbt die späteren Spiegelsbergen und lässt sie zu einem Landschaftspark umgestalten

1807  Halberstadt gehört zum von Napoleon 1813 geschaffenen Königreich Westfalen und ist Sitz einer Präfektur und Hauptstadt des Saaledepartements

1812  Eröffnung des Halberstädter Theaterbaues

1843  Halberstadt erhält einen Eisenbahnanschluss nach Magdeburg

1848  Am 22. März findet auf dem Domplatz eine Totenfeier für die Märzgefallenen in Berlin mit 5000 Teilnehmern statt

1878  Mit der Errichtung des Domganges erhält der Domplatz einen weiteren Zugang

1883  Gründung von Heines Halberstädter Würstchenfabrik

1899  Errichtung des neuen Hauptpostamtes

1903  Einführung der elektrischen Straßenbahnen in Halberstadt

1918  Am 9. November findet im Rahmen der revolutionären Novemberereignisse eine Großkundgebung mit mehreren tausend Teilnehmern statt

1927  Einweihung des Sommerbades. Damals das modernste Bad der Harzregion.

1942  Am 12. April vollzieht sich am Domplatz eines der traurigsten Kapitel der Stadtgeschichte. Aufgrund des durch den Rassenhass der Nationalsozialisten zustande gekommenen Beschlusses der Wannseekonferenz über die "Endlösung der Judenfrage" werden die letzten jüdischen Bürger Halberstadts am Dom zusammengetrieben und in die Vernichtungslager abtransportiert

1945  Durch den Bombenangriff vom 8. April, bei dem ein großer Teil der historischen Innenstadt zerstört wurde, verändert sich auch das Gesicht des Domplatzes. Dom und Liebfrauenkirche sowie eine Reihe von Kurien erhalten schwere und schwerste Treffer

Auch das Stadttheater fällt dem Bombenangriff zum Opfer. Ab September erhält es eine provisorische Unterkunft im Belegschaftssaal der Halberstädter Fleischwarenfabrik.

1946  Das Gleimhaus und das teilweise von Bomben zerstörte Städtische Museum öffnen den Besuchern wieder ihre Pforten

1949  Einweihung des auf dem Gelände des ehemaligen Vergnügungslokales "Elysium” aus Trümmersteinen errichteten neuen Theaters, das in Anlehnung an die Halberstädter Theatertraditionen vor dem Ersten Weltkrieg "Halberstädter Volkstheater” benannt wird.

1951  Beginn des so genannten "staatlichen Wohnungsbaues” in der Schmiedestraße.
Zu den ersten öffentlichen Gebäuden die wieder errichtet und eröffnet wurden zählen bis 1958 das Kino, das Halberstädter Hallenbad, die Wasserwerke, das HO Warenhaus sowie das Rolandkaufhaus.

1952  Die Länder auf dem Gebiet der damaligen DDR werden abgeschafft und die DDR in 15 Bezirke eingeteilt. Damit verbunden ist eine neue Kreiseinteilung. Halberstadt gehört nun zum Bezirk Magdeburg und wird Kreisstadt des Landkreises Halberstadt.

1953  Auch in Halberstadt finden Demonstrationen gegen die DDR-Regierung statt. Wie überall im Lande stellen auch hier die sowjetischen Besatzungstruppen "Ruhe und Ordnung” wieder her.

Beginn des Nationalen Aufbauwerkes in Halberstadt, Aufbau des "Haus des Friedens", einer modernen Unterhaltungsgaststätte.

1956  Beginn des Wiederaufbaus der Martinitürme und Wiederaufbau der historischen Dompropstei im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes.

1958 Einweihung des zur Ausflugsgaststätte umgebauten Jagdschlösschens in den Spiegelsbergen.

1960 Beginn des Wiederaufbaus des Breiten Weges, der einstigen Hauptverkehrsstraße der Stadt.

1961  Entstehung des ersten Geheges im heutigen Halberstädter Tiergehege im Landschaftspark Spiegelsberge.

1963  Umwandlung des Volkstheaters in Halberstadt von einem Mehrspartentheater in ein Musiktheater. Beginn der Theaterkooperation mit den Städtischen Bühnen Quedlinburg (Sprechtheater).

1970  In den 70er Jahren begann man die so genannten Ringe zu errichten.
1973  entstand der Hermann Matern Ring,
1974  folgte der Clara Zetkin Ring,
1975  der Wilhelm Pieck Ring. Gleichzeitig erfolgte der Bau von Neubauschulen und Kaufhallen in oder nahe dieser Neubaugebiete.
Die letzte dieser Wohnbebauungskomplexe entstand 1981-83, der Ernst Thälmann Ring.

1972  Eröffnung der ersten Badesaison am Halberstädter See unter provisorischen Bedingungen.

Eröffnung der Kammerbühne mit dem Opernprogramm "Rot flamm die Nacht und hell der Dom...".
Die Bühnen in Halberstadt und Quedlinburg bespielen von nun an in den Sommermonaten das Harzer Bergtheater auf dem Hexentanzplatz bei Thale.

1976  Architekturwettbewerbe über die Umgestaltung des Breiten Weges zu einer Fußgängerzone.

1978  Eröffnung des Klubhauses der Werktätigen nach knapp 3-jähriger Bauzeit

1987  Beginn der "Neugestaltung" der Unterstadt. Die historische Bausubstanz verfällt dem rigorosen Flächenabriss. Die Neubebauung erfolgt in Plattenbauweise.

1989  Abschluss eines Partnerschaftsvertrages mit der Stadt Wolfsburg in Halberstadt

Anläßlich der Verleihung des Markt-, Münz- und Zollrechtes finden im Rahmen der 1000-Jahrfeier auf dem Domplatz zahlreiche Veranstaltungen statt

Im Zuge der durch die Menschen der damaligen DDR erzwungenen Wende erste von der Martinikirche ausgehende Demonstration durch Halberstadt.

1990  Halberstadt wird Modell für Stadterneuerung - die Sanierung beginnt

1991  Als erstes spektakuläres Projekt der Stadtsanierung wird die 1986 zusammengestürzte Peterstreppe restauriert.

1992  Einweihung des Mahnmals "Steine der Erinnerung" zum Gedenken an die 1942
deportierten Halberstädter Juden

1994  Halberstadt erhält die Goldplakette im bundesdeutschen Wettbewerb "Erhaltung des historischen Stadtzentrums in den neuen Ländern und Berlin: Standortkultur und Städtebaulicher Denkmalschutz"

1996  Beginn der neuen Zentrumsbebauung

1998  Einweihung des neuen Zentrums mit dem Rathaus
Im Oktober erfolgte die feierliche Einweihung des an historischer Stelle neu erbauten Rat-hauses, dessen Baukörper dem des alten Rathauses in der äußeren Form weitgehend angenähert ist. 
Die Ruine des historischen Rathauses, die nach Aussagen von Fachleuten wiederaufbaufähig war, wurde auf Grund einer politischen Entscheidung zu Beginn der fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts abgebrochen.

1999  September: Öffentlicher Guss der größten Glocke des Domgeläutes, der "Domina" (VI).
Im Oktober wird die neu gegossene "Domina"  von Menschenkraft auf den Turm gezogen.
Um das neue Jahrtausend einzuleiten, erklingt erstmals das vollständige Domgeläut.

2000  Der Stadtrat beschließt den Anbau der historischen Ratslaube an das Rathaus. Die Kosten sollen je zur Hälfte durch private Spenden und den Stadthaushalt aufgebracht werden.

Eröffnung der Stadtbibliothek "Heinrich Heine" im neugestalteten Nordflügel des Petershofes

2001  Übergabe des neu gestalteten Bahnhofsvorplatzes

Eröffnung des Berend-Lehmann-Museums in der Judenstraße 25/26. Das Museum unter-steht der Moses-Mendelsohn- Akademie. Das Museum zeigt die Entwicklung der Juden in Preußen sowie die Geschichte der Halberstädter jüdischen Gemeinde von ihren Anfängen bis zu ihrer gewaltsamen Auslöschung durch die Rassenpolitik des nationalsozialistischen Regimes.

Der 89. Geburtstag des amerikanischen Musikers John Cage markiert den Beginn der Aufführung seines Organ2/ASLSP (as slow, as possible).
639 Jahre soll das Stück von Cage "so langsam wie möglich" aufgeführt werden. Ort ist die Burchardikirche, eine der ältesten Kirchen der Stadt. Im Jahre 2639 ist das Finale der Aufführung.

2002  Halberstadt erhält die Goldplakette im bundesdeutschen Wettbewerb "Leben in historischen Innenstädten"

2003 Grundsteinlegung für den Bau der Hochschule Harz.

2004 Die durch eine Bürgeraktion rekonstruierte Ratslaube von 1560 konnte eingeweiht werden.

1200 Jahre Bistum Halberstadt

2005  60. Jahrestag der Zerstörung Halberstadt`s
Vor der Westfassade des Rathauses wird den Trümmerfrauen ein Denkmal gesetzt.

Die Liebfrauenkirche wird 1000 Jahre alt. Der Nordwestturm der Halberstädter Liebfrauenkirche hat eine neue Glocke erhalten, sie wurde auf den Namen Sophia getauft. Die Liebfrauengemeinde enthüllt ein Gedenkstein gegen Rechts am Grudenberg.

Halberstadt wird Kreisstadt der künftigen Harzkreises.

2006  Gründung der John Cage Akademie

Gründung des Kulturrates der Stadt Halberstadt

2007

1. Januar - Andreas Henke (Die Linke) wird Oberbürgermeister der Stadt.

9. Oktober - Nach einer achtmonatigen Bauzeit wird nun der Landschaftspark Spiegelsberge mit zahlreichen Gästen aus der Politik und Wirtschaft feierlich eröffnet. Eine halbe Million Euro fließen im Rahmen des Projektes "Gartenträume" in den Umbau.

2008 

13. Januar - Für ihr Engagement in zahlreichen Vereinen sowie die Aufarbeitung und Bewahrung der jüdischen Geschichte in Halberstadt erhält Sabine Klamroth den Kulturpreis unserer Stadt, überreicht durch Oberbürgermeister Andreas Henke.

13.April - Die Restaurierungsarbeiten des 690 Stücke umfassenden Domschatzes dauern 10 Jahre, insgesamt werden rund 8 Millionen Euro von der Europäischen Union, dem Bund, dem Land und privater Spender investiert. Mit einem Festgottesdienst wird die Neueröffnung des Halberstädter Domschatzes gefeiert

28. Juni - Eine Berühmtheit Halberstadts feiert 125 jährigen Geburtstag "Das Würstchen".

11. Juli - Allen Grund hat Oberbürgermeister Andreas Henke das Glas zu erheben, mit einem kleinen Festakt im Jagdschloss der Spiegelsberge wird der Eintrag des ältesten Riesenweinfasses der Welt ins Guinnessbuch der Rekorde gefeiert. Das im Jahre 1594 in Gröningen, im Auftrage Friedrich II., gefertigte Fass wiegt über 30 Tonnen und kann 144 000 Liter fassen. Der Halberstädter Domherr Freiherr Ernst Ludwig Christoph von Spiegel zum Diesenberg erwirbt das Fass 200 Jahre später für den Landschaftspark Spiegelsberge. Durch die umfangreichen Recherchen von Knut Schneider ist erwiesen, dass das Halberstädter Weinfass, welches sich im Kellergewölbe des Jagdschlosses befindet, größer ist als das Heidelberger. Nach sechzehn Monaten Wartezeit bekommt die Domstadt nun die Urkunde überreicht.

26. August - Silber für die Domstadt beim bundesweiten Wettbewerbes Entente Florale "Unsere Stadt blüht auf"

29. August - Der Platz vor der Hochschule wird auf den Namen Willy- Cohn- Platz getauft. Oberbürgermeister Henke, Itai Cohn und Jzchak Auerbach enthüllen gemeinsam das Namensschild.

20.November - Trotz starker Regenschauer und großen Windböen steht die Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, auf dem Gelände der ehemaligen Synagoge anlässlich der Progromnacht vor 70 Jahren ihren Mann und weiht gemeinsam mit Oberbürgermeister Andreas Henke den "Denk- Ort" ein. Am Abend findet im Theater eine feierliche Gedenkveranstaltung statt, an der auch Ministerpräsident Wolfgang Böhmer teilnimmt. Er lobt das jüdisch kulturelle Erbe der Stadt.

2009

22. April - Bundespräsident Horst Köhler verleiht Udo Mammen aus Halberstadt das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland, überreicht bekommt es der ehemalige Lehrer vom Ministerpräsidenten Wolfgang Böhmer.

15.Mai - 100 Jahre Vogelkunde - Museum Heineanum am Domplatz

Die gesamte Chronik von 1990 - 2009 finden Sie HIER.

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