Der Domschatz
Domplatz 16a 38820 Halberstadt
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Der Domschatz gilt als die größte Sammlung mittelalterlicher Kunst, die in Deutschland bei einer Kirche erhalten blieb. Mit über 600 Objekten sind hier nahezu sämtliche Gattungen und Materialien vertreten, darunter eine Vielzahl kunstgeschichtlich oder historisch besonders bedeutender Werke. Der Domschatz spiegelt das liturgische Leben des Mittelalters, die wichtigsten Aspekte der Frömmigkeit und Theologie und nicht zuletzt die beeindruckenden Fertigkeiten des mittelalterlichen Kunstschaffens. Einzigartig ist die Präsentation der Schätze in den Räumen der ehemaligen Klausur, also in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Dom selbst.
So birgt die Schatzkammer als Teil der alten Sakristei prunkvolle Reliquiare in Goldschmiedearbeit, liturgisches Gerät, kostbare Werke der Kleinkunst und Handschriften.
Das älteste Exponat ist ein Konsulardiptychon aus dem Jahr 414, eine Elfenbeinschnitzerei, die als Buchdeckel wiederverwendet wurde. Zu den bedeutendsten Stücken gehört auch eine vergoldete byzantinische Patene aus dem 11. Jahrhundert. Die variantenreiche Sammlung mittelalterlicher Reliquienbehältnisse zeugt von der ersten Blütezeit dieser besonderen Form der Heiligenverehrung im 13. Jahrhundert. Ein Großteil der Reliquien sowie andere Kunstwerke aus Byzanz gelangten durch Bischof Konrad von Krosigk nach Halberstadt, der im Jahr 1204 am vierten der unseligen Kreuzzüge teilgenommen hatte und mit reicher Beute heimgekehrt war. Im Kapitelsaal von 1514, über dem Nordflügel des Kreuzgangs, haben die erhaltenen Altarbilder und -retabeln aus der Kirche ihren Platz gefunden. Etwa vierzig Altäre dürfte der Dom besessen haben, und ihre Ausstattung hatte man auch nach der Reformation nicht angetastet, so daß alle diese Kunstwerke bis weit in das 19. Jahrhundert hinein an ihrem authentischen Ort blieben.
Herausragend ist die Sammlung mittelalterlicher Textilien des Domschatzes mit über 300 Inventarnummern. Es sind Paramente ganz unterschiedlicher Funktion, die eine der bedeutendsten Sammlungen dieser Art in der Welt ausmachen, darunter Altartücher, Fastenbehänge, etwa 90 liturgische Gewänder, Prozessionsfahnen, Marienmäntelchen oder Reliquientücher. Vor allem sind hier drei einzigartige romanische Bildteppiche aus dem 12. und 13. Jahrhundert zu nennen, die ältesten nahezu komplett erhaltenen Bildwirkereien Europas. Während der eine in mehreren aneinandergereihten Szenen die Geschichte von Abraham und Isaak zeigt, vergegenwärtigt der zweite eine apokalyptische Vision des Weltenrichters Christus zwischen den Aposteln, und der dritte stellt Karl den Großen als Philosophenkaiser dar. Am Anfang des 16. Jahrhunderts entstanden zwei Wirkteppiche mit jeweils sechs Bildern zum Marienleben in paradiesischer Landschaft.
"Mit freundlicher Unterstützung der Domstiftung des Landes Sachsen-Anhalt."
Die Domstiftung des Landes Sachsen-Anhalt ist für die Erhaltung von Dom- und Domschatz in Halberstadt verantwortlich. Alle eingegangenen Spenden werden ausschließlich für den Domschatz Halberstadt verwendet. Spenden sind steuerlich absetzbar.Spendenbescheide werden von der Domstiftung zugestellt.
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