BCKategorie 21.09.2015 09:27:53 Uhr

Kinoclub zeigt "Großes Kino" im Doppelpack!!!


Von Löwen und Lämmern

vergrößernRobert Redford, der bekannt ist für seine Integrität und sensible Auseinandersetzung mit hochbrisanten politischen und sozialen Themen, bezieht erneut Stellung: er thematisiert die ethische Verantwortung des Einzelnen und die humanitären Konsequenzen militärischer Auseinandersetzungen vor dem Hintergrund komplexer Verflechtungen von Politik und Medien. Die Politik hat versagt. Beim großen Spiel um Macht ist der Machterhalt längst zum obersten Ziel geworden, ohne den Bedürfnissen der Bürger übermäßig viel Beachtung zu schenken. Die Medien haben versagt (und sich mit der Politik arrangiert). Die großen US-Networks sind nicht weniger abhängig von Macht und Geld als die Politik selbst. Zum War on terror holte die Politik die Medien ins Boot, übte den Schulterschluss und ein Ende dieses embedded journalism ist bis auf Ausnahmen nicht in Reichweite. Wie Politik und Medien arbeiten, führt "Von Löwen und Lämmern" in der Geschichte um Senator Irving und Journalistin Roth entlarvend vor. Das Bildungs- und Erziehungssystem hat versagt. Wer in den USA eine außergewöhnliche Bildung erlangen will, ist auf Wohlstand und viel Geld angewiesen.

Inhalt:

Die beiden ehrgeizigen Studenten Arian (Derek Luke) und Ernest (Michael Pena) nehmen die Aufforderung ihres idealistischen Professors Dr. Malley (Robert Redford), etwas Bedeutendes im Leben anzustreben, zum Anlass, sich freiwillig als Soldaten für den Einsatz in Afghanistan zu melden. Als Dr. Malley von ihrer spontanen Entscheidung erfährt, ist er gleichermaßen bewegt wie bestürzt. Während Arian und Ernest im Hindukusch bald nur noch ums nackte Überleben kämpfen, werden sie zum Bindeglied zweier scheinbar unzusammenhängender Episoden an der Ost- und Westküste der USA: Dr. Malley (Robert Redford) nimmt sich eines Studenten (Andrew Garfield) aus privilegiertem Elternhaus an, der jeglichen Enthusiasmus vermissen lässt.

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Zeitgleich versucht in Washington der charismatische Senator und potentielle Präsidentschaftskandidat Jasper Irving (Tom Cruise) eine ehrgeizige TV-Journalistin (Meryl Streep) mit einer brisanten Story zu manipulieren, die Arians und Ernests Schicksal besiegeln könnte.
Während Kugeln fliegen, Argumente und Erinnerungen ausgetauscht werden, verdichten sich die drei Geschichten und werden immer enger miteinander verwoben – und es wird deutlich: jeder Einzelne bestimmt das Schicksal des Anderen und der Welt.

Link der Kinoclub Homepage: http://www.mickey07.com/kinoclub/Loewen.htm


Abbitte

vergrößernAtmosphärisch und strukturell teilt sich der Film in zwei Segmente auf. Das erste spielt im heißen Sommer das Jahres 1935 auf dem luxuriösen Landsitz der Familie Tallis und umfasst die Ereignisse bis zu Robbies Festnahme. Über diesen schwebt das Gefühl einer diffusen, nicht näher greifbaren Bedrohung, was den Plot anfangs in die Nähe eines Psycho-Thrillers mit unverkennbar erotischen Untertönen rückt. Nachdem Robbie in den Krieg gezogen ist und Briony aus Schuldbewusstsein über ihre falschen Anschuldigungen als Krankenschwester arbeitet, fokussiert sich die Erzählung in erster Linie auf Brionys inneren Zweispalt und ihren Versuch, mit dem, was sie zu verantworten hat, zu Recht zu kommen. Beide Hälften funktionieren erstaunlich gut auch als jeweils eigenständiges Erzählfragment, wobei erst in deren Addition Abbitte seine ganze psychologische Raffinesse und emotionale Wucht entfaltet. Genau so fühlt sich großes Gefühlskino an.

Inhalt:

Keira Knightley schlüpft darin in die Rolle der in wohlbehüteten Verhältnissen aufgewachsenen Cecilia Tallis. Zusammen mit ihren Eltern und ihrer kleinen Schwester Briony (Saoirse Ronan/Romola Garai), einer passionierten Schriftstellerin, lebt sie in einer prachtvollen Villa auf dem Land. Davon, dass in weiten Teilen Europas der Faschismus auf dem Vormarsch ist, bekommt sie nichts mit.

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Die Liebe und nicht Politik beschäftigt Cecilia. So hegt sie heimliche Gefühle für Robbie (James McAvoy), den Sohn des Hausverwalters, mit dem sie schon bald eine leidenschaftliche Affäre beginnt. Briony, die unfreiwillig Zeuge dieser erotischen Liaison wird, entwickelt eine Abneigung gegen Robbie, den sie als Bedrohung für sich und ihre Schwester wahrnimmt. Einer griechischen Tragödie nicht unähnlich führt eine Verkettung unglücklicher Umstände schließlich dazu, dass Robbie wegen einer angeblichen Vergewaltigung zu einer langjährigen Gefängnisstrafe verurteilt wird. Vor allem Brionys Zeugenaussage belastet ihn schwer. Obwohl sie den Täter nicht richtig erkennen konnte, ist sie davon überzeugt, dass Robbie ihre Cousine vergewaltigte. Über Tiefen und Höhen des menschlichen Wesens, zwischen Schuld und Erkenntnis und durch die Gezeiten des 20. Jahrhunderts spannt sich ein bewegendes Lebens- und Liebesdrama. Zugleich große Schicksalsgeschichte und emotionales Historienepos, ist ABBITTE prachtvolles Kino und ein mitreißender Fluss der Gefühle.

Link der Kinoclub Homepage: http://www.mickey07.com/kinoclub/Abbitte.htm


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