Badehaus
Unweit des Mausoleums befand sich in westlicher Richtung ein Bade-haus. Nach der Darstellung des Kratzensteinschen Planes von 1788 dominierte dieses Badehaus eine kleinräumige, durch Nadelholz-pflanzungen weitgehend abgeschirmte Gartenszenerie.
Das Badehaus entstand möglicherweise im Zusammenhang mit dem Bau der Eremitage in den 1770iger Jahren und wurde wegen Baufälligkeit bereits vor 1820 abgebrochen.
1993 konnten die Fundamente des Gebäudes freigelegt werden. Danach nahm das Badehaus ursprünglich eine Grundfläche von etwa 20 x 5 Metern ein. An den Schmalseiten befand sich je ein turmartiger Anbau auf oktogonalem Grundriss, welche an der Vorderfront über die Fassadenflucht hinausragten. Die geringe Breite der vorgefundenen Streifenfundamente (25 bis 30 cm) deutet auf ein eher leichtes Gebäude hin. Die aufgefundenen Reste von Bodenbelägen aus Ziegeln in länglicher und quadratischer Form sowie Sandsteinplatten zeugen von einer ursprünglich vergleichsweise aufwändigen Ausstattung.
Weiterhin scheint ein hier aufgefundener ausgemuldeter Ablaufstein die tatsächliche Zweckbestimmung des Baus als Badehaus zu belegen.
Zu dem Ensemble gehörten weiterhin "der verdeckte Brunnen mit einer Kuppel", dabei handelte es sich wohl um ein kleines Brunnenhaus mit spitzem Zeltdach, auf welchem sich ein künstliches Storchennest befand und eine Fontäne, die offensichtlich aus diesem Brunnen gespeist wurde.
Das Spiegelsche Badehaus ist neben den größeren Badehäusern von Kassel und Schwetzingen eines der ganz seltenen Badehäuser des 18. Jahrhunderts in Deutschland