BCKategorie 21.09.2015 09:27:53 Uhr | städtisches Museum

Mittelalter - Stadtentwicklung

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Bistumsgründung                    Domburg                    Stadtentwicklung

Der Kupferstich zeigt das mittelalterliche Halberstadt. Bildbestimmend sind die zahlreichen Türme der umfangreichen Stadtbefestigung und der Kirchen, die aus der dichten Bebauung der ummauerten Stadt hervorragen. Im Zentrum ist die Stadtkirche St. Martini mit ihren ungleich hohen Türmen zu erkennen, westlich davon die Bischofskathedrale.


 



 

 

Älteste Ansicht der Stadt Halberstadt
Kupferstich, 1581
Georg Braun/Franz Hogenberg

Berühmtheit erlangte die Stadt als Bischofssitz, doch auch außerhalb des geistlichen Bezirkes, der Domburg, lebten und arbeiteten Menschen. Im Schutze der Domburg entstand die eigentliche Stadt. Woher die ersten Handwerker und Kaufleute kamen, die sich im 11. Jahrhundert am Fuße der bischöflichen Burg niederließen, ist nicht bekannt. Da sie vor allem Wiesen und Weiden besaßen, kann von einer Siedlung mit landwirtschaftlichen Zügen ausgegangen werden.

Im Jahre 989 verlieh Otto III. dem Halberstädter Bischof Hildeward ein Marktprivileg über Münze, Zoll und Bann. Ungewiss ist, ob zu diesem Zeitpunkt bereits eine Marktsiedlung bestand. Im gesamten Mittelalter ist es vor allem das Gewerbe, der mit der Verarbeitung landwirtschaftlicher Rohmaterialien beschäftigten Handwerker, das das menschliche Zusammenleben prägte. Hinzu kam das Interesse der Bischöfe an der Ausweitung von Handelsbeziehungen.

An der Ostseite des alten Rathauses befand sich ein gotisches Portal, das in Richtung Fischmarkt zeigte, aber durch einen Anbau des 16. Jh. verdeckt war. Auf dem Schlussstein des Portals befand sich dieses fein ausgeführte Sandsteinrelief, von dem der Abguss Kunde gibt. Wir sehen in der Mitte das von zwei Engeln gehaltene Stadtwappen: den gespaltenen Schild mit aufgelegtem Doppelhaken, die älteste Darstellung des Halberstädter Wappens. Eine Inschrift ermöglicht die Datierung des Portals in das Jahr 1398, vielleicht dem Jahr der Fertigstellung des Ostgiebels.

 

 

 


Relief vom alten Halberstädter Rathaus
Ende 14.Jh. Abguss

\'Nach


 

 

 

 


 

 

 


Hilariuslaterne 1568 

Die kleine bäuerliche Siedlung entwickelte sich rasch zu einer großen Marktgemeinde. Die soziale Differenzierung nahm zu. Im 13. Jahrhundert bildeten sich gewerbliche Genossenschaften, die in der Bildung der Zünfte gipfelten. Auf der anderen Seite existierten die Kaufmannsgilden, die im schroffen Gegensatz zu den Zünften standen und sich ausschließlich mit dem Handel beschäftigten. Sie finden bereits im 11. Jahrhundert Erwähnung.

Besonders der Handel blühte in Halberstadt, so lag der Markt doch am Schnittpunkt zweier großer Handelsstraßen. Dieses Aufblühen bewirkte eine recht prunkvolle Lebensführung der Kaufleute, die sich schnell als eine Sonderschicht im städtischen Gefüge herauskristallisierten.Mit der sich weiter verstärkenden Wirtschaftskraft der Kaufleute, Händler und Handwerker setzt das Bestreben ein, die Bevormundung des bischöflichen Stadtherren Zug um Zug abzuschütteln und als Stadtgemeinde eigene Handlungsfreiheit zu erlangen. Von der allmählichen Entwicklung dieser Stadtgemeinde zu einer von bischöflichen Zwängen unabhängigen Stadt erzählt dieser Ausstellungsteil.

 

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