BCKategorie 21.09.2015 09:27:53 Uhr | städtisches Museum

Mittelalter - Domburg

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Bistumsgründung                    Domburg                    Stadtentwicklung

Die Rekonstruktion zeigt, wie die Domburg und die Marktsiedlung um das Jahr 1000 ausgesehen haben könnten. Die Liebfrauenkirche war noch nicht vorhanden. Zu dieser Zeit entspricht der Dombau dem Stil der Ottonen. Im Bereich der Marktsiedlung erkennt der Betrachter einen Vorgängerbau der Marktkirche St. Martini.

 

 


 



Domburg und Marktsiedlung um 1000

Der Domplatz liegt auf einer natürlichen Flussterrasse. Er erstreckt sich etwa über 600 Meter in der Länge und hat eine Breite von rund 150 Metern. Seine Gesamtfläche beträgt heute rund 90.000 m². Das er in früheren Zeiten einmal befestigt war, lässt sich trotz jahrhundertelanger Umgestaltungen noch heute gut erkennen oder zumindest erahnen. Der Nachweis von insgesamt vier zeitlich aufeinander folgenden Befestigungsanlagen konnte im Zuge des Wiederaufbaus der Stadt nach den Zerstörungen des Jahres 1945 erbracht werden.

In folgenden Grabungen der 50er Jahre fanden die Archäologen innerhalb des stark beschädigten Domgebäudes die Fundamentreste der Vorgängerbauten seit dem 9. Jahrhundert. In den 1970er Jahren kamen umfangreiche Reste der früheren Wall-Graben-Konstruktion zum Vorschein. Weiter Grabungen lieferten zusätzliche neue Erkenntnisse über das Werden und Wachsen dieser Burganlage.

 

Die Gründung des Bistums Halberstadt durch Karl den Großen Entwurf für ein Wandgemälde von Georg Barlösius um 1900, Ausschnitt.Das Gemälde zeigt Kaiser Karl den Großen und den ersten Halberstädter Bischof Hildegrim bei der Übergabe der Bistumsprivilegien.

 

 

 

 

 


Modell des ottonischen Domes (965-992)
Maßstab 1:100, 1999

Die Rekonstruktion zeigt, wie die Domburg und die Marktsiedlung um das Jahr 1000 ausgesehen haben könnten. Die Liebfrauenkirche war noch nicht vorhanden. Zu dieser Zeit entspricht der Dombau dem Still der Ottonen. Im Bereich der Marktsiedlung erkennt der Betrachter einen Vorgängerbau der Marktkirche St. Martini.

Nach den aus den schriftlichen und archäologischen Quellen gewonnenen Ergebnissen lässt sich folgendes Bild von den Anfängen der Halberstädter Domburg skizzieren:

Bald nach dem Bau einer ersten christlichen Missionskirche auf dem östlichen Domplatz gegen Ende des 8. Jh. erfolgte die Erhebung zum Bischofssitz. Mit dem Aufstieg zu einem geistlichen Zentrum der Region begann der Ausbau des natürlichen Plateaus zu einer gesicherten Burganlage.

Nahe des damaligen Domes befand sich eine weitere Kirche. Etwa in der Nordostecke der Domburg soll nach der Überlieferung der erste Bischofspalast gelegen haben. Hier wurde 1993 ein steinernes Gebäudefundament ergraben.

Im Westteil der Domburg lag zu dieser Zeit ein vielleicht abgetrennter Siedlungsteil mit eingetieften Gebäuden. Sie dienten nach den Grabungsergebnissen als Werkstätten, wohl vorwiegend der Tuchherstellung.

Diese mit zwei kleinen Maßwerkfenstern kunstvoll durchbrochen gearbeitete Wange gehörte zu einem hölzernen Chorgestühl, das wie zu dieser Zeit üblich, über hochklappbare Sitzflächen verfügte. Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts gehört das Chorgestühl zur Grundausstattung jeder Kirche.Es ist bis heute unklar, aus welcher Kirche das ausgestellte Fragment eines Chorgestühls stammt.

 

 


 

 

 

 


Chorgestühl um 1400

Eine Brandkatastrophe zerstörte 1060 nicht nur große Teile der angrenzenden Marktsiedlung, auch der Dom und die direkt daran anschließende Bebauung wiesen schwere Schäden auf. Heute ist sie durch die Nordseite des gotischen Domes überbaut. Gegen Ende des 11. Jh. begann man einen Neubau der Liebfrauenkirche zu errichten. Dieser konnte im Jahre 1146 unter Bischof Rudolf wieder geweiht werden. Eine Auswahl der wichtigsten Funde aus diesen Grabungen kann in der neuen Dauerausstellung des Städtischen Museums besichtigt werden. Auswertungen dieser Grabungen geben einen Einblick in die Entwicklung der Domburg, dem Herrschersitz der Halberstädter Bischöfe.

 

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