Es ist wieder da

Geschichten aus der Bibliothek

Kürzlich hatten wir eine Kinderveranstaltung im Haus. Kann ja mal passieren. Das kecke Eichhörnchen in der Geschichte hatte einen Vorrat für den Winter versteckt und natürlich vergessen, wo die Samen lagerten. Kann ja mal passieren. Nicht schlimm, verhungert ist es nicht und aus den Bucheckern sind viele kleine Baumkinder gewachsen.

Doch wenn aus den Bucheckern Bücher werden, dann muss ich leider enttäuschen. Langjähriger und langw-ieriger Biounterricht hat mich zur Überzeugung gebracht, dass dem Vermehrungsprozess von Bäumen nicht die gleichen Mechanismen zugrunde liegen wie bei Büchern. Die Fantasie trägt andere Früchte und um die Ernte eines Sachbuches einfahren zu können, sollte man es nicht verbuddeln, dankeschön! Besonders fuchsig werden wir, wenn es sich dabei um Bücher aus unserem Bestand handelt.

Aber der Reihe nach: Es fing an mit der Frage, ob die Beleuchtung auf unseren Regalen in der 4. Ebene eigentlich schon auf LED umgestellt ist. „Nein!“ – „Doch!“ – „Oooh, was ist denn das?“

Ja, was ist denn das? Wie war die Freude doch groß und die Verwunderung noch größer. Es ist das lange und schmerzlich vermisste, weil zum Zeitpunkt des Verschwindens noch neue, Buch „Prepper: bereit für den Untergang“. Es lag dort oben, einsam und verlassen, immerhin nicht vergraben. Das ist nun wirklich keine artgerechte Buchhaltung. Kann ja mal passieren?

Liebes menschliches Eichhörnchen (oder Tannenhäher oder Bergbilchbeutler): Wir finden es löblich, einen Buchvorrat zur Notfallversorgung zu zählen. Allerdings bitten wir zu bedenken, dass wir eventuell im Katastrophenfall die Bibliothek nicht öffnen. Können, wollen oder dürfen. Siehe Pandemie. Hamsterleihen sind erlaubt, aber wir ziehen es vor, wenn diese Bücher und sonstigen Medien irgendwann den Weg zurück zu uns finden. Präziser gesagt: INS + RICHTIGE Regal.

Auf der Haben-Seite können wir verbuchen, dass der Titel wieder da ist. Obwohl er natürlich nie wirklich weg war. Also, eigentlich schon. Der Datensatz wurde sogar bereits, mit Tränen in den Augen, aus dem Katalog gelöscht.

Übrigens: der Fund zog eine ausgedehnte Suchaktion nach sich. In der 3. Ebene waren ebenfalls Bücher versteckt, siehe Foto (nachgestellt 😉). Nicht im Bild ist übrigens der Schilfwedel, der sich in der 1. Ebene anfand. Aus dem einfachen Grund, dass ich nicht weiß, wie er ins Bild passt. Falls mich jemand ins Bild setzen könnte, ob und wie es zu den anderen Fundstücken gehört …

Sorry, ich muss mich auch um die Notfallvorsorge kümmern und Wortspiele bevorraten, bevor meine Kolleginnen das irgendwann doch noch unterbinden.

 

Eine heitere Auswahl für den Winter, jetzt wieder verfügbar:

Krone-Schmalz, Gabriele: „Eiszeit: wie Russland dämonisiert wird und warum das so gefährlich ist“ (D 554)

Todenhöfer, Jürgen: „Warum tötest du, Zaid?“ (D 615)

Keller, Gabriela: „Prepper: bereit für den Untergang“ (E 711)

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