Wo sind meine Man(n)ieren?

Bookface 'Toxische Männlichkeit' ©Stadtbibliothek

Liebe Leser,
was haben Sie nicht alles letztes Jahr im Märzblog zum internationalen Frauentag über die unzähligen von der Geschichtsschreibung ignorierten, aber faktisch ungemein wichtigen Frauen gelernt? Haben Sie sich alles gemerkt? Nein? Ich auch nicht – schade eigentlich, ist wohl kulturelle Prägung … oder es waren einfach zu viele Namen und Fakten, mit denen wir uns auseinandersetzen sollten …

Jedenfalls ist letzten Monat still und heimlich Christi Himmelfahrt – umgangssprachlich bekannt als „Herrentag“, „Vatertag“ oder „Männertag“ – verstrichen und im Blog erschien anlässlich des Feiertages eine Hommage an die Männer – äh, nein, eigentlich nicht … nicht mal eine Fußnote …
Ist das jetzt eigentlich fair? So den einen oder anderen Mann, der in der Geschichte der Menschheit Großes geleistet hat, gab es ja vermutlich doch – Walt Disney zum Beispiel oder Franz Beckenbauer.
Aber mal ganz im Ernst. Man(n) hat’s auch nicht immer leicht. Während wir Frauen so fröhlich vor uns hin altern dürfen (mehr dazu im nächsten Blog) und eine Phantastiliarde Ratgeber uns darin bestärken (werden – ich lese die noch nicht!), dass wir einfach toll sind – in jedem Alter – so zumindest immer der Klappentext (den lese ich nämlich doch, bevor ich die Schlagworte vergebe), gibt es für Männer Titel wie „Toxische Männlichkeit“ – wow das macht Mut! Und am Ende dürfen sie alles werden, nur kein „alter weißer Mann“ – womit ihre Erfolgschancen für ein glückliches, erfülltes und freies Leben aber immer noch weitaus höher sind als die von vielen Mädchen und Frauen auf der ganzen Welt (ich denke da besonders an solche Länder, die nicht zum westlichen Kulturkreis gehören) – aber bevor das hier jetzt zu weit führt: Rollenbilder, Geschlechtergerechtigkeit, Stereotype und auch Cancel Culture sind sehr komplexe Themen, die in den Sozialen Medien und auf der Sachbuch-Bestsellerliste omnipräsent zu sein scheinen und keines davon kann in einem (hauptsächlich humoristischen) Blog ansatzweise diskutiert, geschweige denn umfänglich besprochen werden. Aber wenn das Thema Sie interessiert, dann bilden Sie sich gern ein eigenes Urteil, mögliche Quellen finden Sie (haufenweise oder stapelweise bzw., wir sind eine gut sortierte und sehr ordentliche Bibliothek, regalweise) bei uns:

Vincent-Immanuel Herr: Wenn die letzte Frau den Raum verlässt: was Männer wirklich über Frauen denken E 713
Fränzi Kühne: Was Männer nie gefragt werden: ich frage trotzdem mal E 713
Günter Müchler: Das Gender-Diktat: wie eine Minderheit unsere Sprache zerlegt E 713
Sebastian Tippe: Toxische Männlichkeit: erkennen, reflektieren, verändern E 713.3
Sophie Passmann: Alte weiße Männer: ein Schlichtungsversuch E 713
Rebekka Endler: Das Patriarchat der Dinge: warum die Welt Frauen nicht passt E 713
Unlearn Patriarchy E 713
Alexandra Zykunov: "Was wollt ihr denn noch alles?!": Zahlen, Fakten und Absurditäten über unsere ach-so-tolle Gleichberechtigung E 713
Andrew Smiler: Ist Männlichkeit toxisch?: große Fragen des 21. Jahrhunderts  E 713.3
Caroline Criado-Perez: Unsichtbare Frauen: wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert E 713
Boris von Heesen: Was Männer kosten: der hohe Preis des Patriarchats E 713.3
Katrin Bauerfeind: Hinten sind Rezepte drin: Geschichten, die Männern nie passieren würden F 122.1
Sabina Schutter: Frauenrolle vorwärts: wie Sie Familie, Job und Finanzen unter einen Hut bekommen - ohne Mental Load F 122.1
Bascha Mika: Die Feigheit der Frauen: Rollenfallen und Geiselmentalität; eine Streitschrift wider den Selbstbetrug F 122.1
Leonie Schöler: Beklaute Frauen: Denkerinnen, Forscherinnen, Pionierinnen: die unsichtbaren Heldinnen der Geschichte E 713.1
Ulf Poschardt. Shitbürgertum D 410
Anne Dittmann: Jungs von heute, Männer von morgen E 713.3

© Maria Schmidt E-Mail

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