Moses Mendelsohn Akademie - im September 2012
Das Jahr 2012 steht ganz im Zeichen des 300jährigen Jubiläums der Einweihung der Halberstädter Synagoge. Jutta Dick, die Direktorin der Moses Mendelssohn Akademie, gesteht, dass es leider keine genauen Zeugnisse über den exakten Tag der Einweihung dieses barocken Baues gibt.
Sicher sei nur das Jahr 1712.
Unter dem Titel "Verborgener Glanz - Die Große Synagoge in Halberstadt und der barocke Synagogenbau in Mitteleuropa" wolle die Moses Mendelssohn Akademie in Kooperation mit der Bet Tfila Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa am 30. September 2012 ab 17 Uhr eine Ausstellung zum 300jährigen Jubiläum der Einweihung der Halberstädter Synagoge eröffnen.
Dr. Simon Paulus (Bet Tfila) sieht mit den Synagogen in Halberstadt und Berlin Anfang des 18. Jahrhunderts die ersten selbstbewussten Großbauten jüdischer Gemeinden im deutschsprachigen Raum entstehen. In ihrer Architektur spiegelt sich die aktuelle Debatte wieder, die auch den Kirchenbau jener Zeit beherrschte. So bilden die Synagogenbauten einen integralen Bestandteil der barocken Sakralarchitektur im mitteleuropäischen Raum.
Das Ausstellungsprojekt möchte anhand von ausgewählten Beispielen des jüdischen und christlichen Sakralbaus im 17. und 18. Jahrhundert in Modell, Text und Bild diese engen Verflechtungen und Bezüge darstellen und so das Halberstädter Bauwerk in der Architektur seiner Zeit und Umgebung verankern. Der anerkannte Architektur-Wissenschaftler verweist auf eine Reihe Referenzorte. Dazu zählt er in Charenton den Tempel der Hugenotten, die Frankfurter Synagoge und in Hamburg-Altona die aschkenasische Synagoge, aber auch in Halberstadt die Kirche der französisch-reformierten Gemeinde und die Blankenburger Schlosskapelle von 1717 sowie in Stiege die Kirche zur Hilfe Gottes.
Gezeigt werden in der Ausstellung hochkartige Modelle solcher Bauten wie die Synagogen in Fürth, Amsterdam, Halberstadt, Berlin, Hornburg und Wörlitz.