Martha wieder da
| Gefeierte Inszenierung am Nordharzer Städtebundtheater |
Ganz im Biedermeier-Stil hatte Hinrich Horstkotte die heitere Oper "Martha" von Friedrich von Flotow inszeniert. In einem reizvoll handgemalten Kulissentheater agieren wie in einer Puppenstube die handelnden Figuren in prachtvollen Kostümen, die Herren elegant, die Damen mit ausladenden Reifröcken in edlen Stoffen. Eine Augenweide, ein selten gesehenes historisches Ambiente. Aber die Inszenierung bietet noch mehr: einfallsreiches szenisches Spiel zwischen Witz und Schmelz und musikalische Leckerbissen.
Die Sänger, Bettina Pierags als Martha und Xiaotong Han als Lyonel, singen hinreißend wunderbare Arien, wie "Ach so fromm, ach so traut" und "Letzte Rose". In weiteren Partien sind Gerlind Schröder, Gijs Nijkamp und Klaus-Uwe Rein zu erleben. Kapellmeister Martin Hannus, der die Produktion musikalisch leitet, liebt die Leichtigkeit und Intelligenz der Musik, die frischen Übermut à la Rossini mit französische Eleganz und der volksnahen Diktion deutscher Spieloper verbindet.
Zwei britische Ladies werden zu Mägden, um ihrem trostlosen Adelsleben zu entfliehen, aber plötzlich werden sie gekauft und sollen niedere Haustätigkeiten ausüben. Damit und mit der Zuneigung ihrer Dienstherren sind sie jedoch heillos überfordert. Kann am Ende die Liebe siegen?
Die Wiederaufnahme ist am 7. Oktober um 19.30 Uhr im Großen Haus Halberstadt. Karten gibt es unter 03941 - 69 65 65.
Foto: Jan Fuhr