Im Rahmen der schweizerischen Literatur- und Wirtschaftstage findet

• im Gleimhaus
• am 15. Mai 2024
• um 18.00 Uhr

eine Lesung mit Rüdiger Findeisen aus seinem Buch „Das Fräulein mit dem roten Koffer“ statt.

1972 hat ein junger Mann die in der Deutschen Demokratischen Republik unverbriefte Freiheit gebraucht und seine Heimat für immer verlassen. Damals herrschte „Kalter Krieg“ in Europa und ein „Eiserner Vorhang“ trennte nicht nur Ost- von West-Europa, sondern auch den 28-jährigen Rüdiger Findeisen aus Leipzig von der 23-jährigen Ursula Hutter aus Winterthur in der Schweiz.

Kennen gelernt hatten sich die beiden über eine Brieffreundschaft. Doch nur zwei Briefe, einer von West nach Ost und der andere in umgekehrter Richtung, hatten genügt, um die Staatssicherheit der DDR auf den Plan zu rufen und die beiden observieren zu lassen. Die „STASI“ wollte den mittlerweile als Kameramann beim DDR-Fernsehen tätigen Mann als „Inoffiziellen Mitarbeiter“ rekrutieren und die junge Schweizerin als potentielle Spionin verpflichten. Da sich die Liebenden ein gemeinsames Leben in der DDR nicht vorstellen konnten und für den Mann eine legale Ausreise in die Schweiz nicht möglich war, blieb nur noch eine abenteuerliche Flucht aus dem Ostblock. Mit ihrem Organisationstalent, Wagemut und einer gehörigen Portion Zivilcourage ermöglichte die junge Schweizerin dieses waghalsige Unterfangen. Denn, wäre diese Flucht nicht geglückt, hätten den Beiden hohe Haftstrafen gedroht.

1973 heiratete das Paar in Winterthur. 1980 wurde Rüdiger Findeisen Schweizer Bürger. Zum 50. Jahrestag der Flucht 2022 erschien sein Buch über diese Lebens-, Liebes- und Fluchtgeschichte: „Das Fräulein mit dem roten Koffer“.

Freier Eintritt.