BCKategorie 21.09.2015 09:27:53 Uhr

Tempel der Freundschaft, Schule der Humanität, Museum der Aufklärung

Tempel der Freundschaft, Schule der Humanität, Museum der Aufklärung

Carl Jordan: Das Gleimhaus in Halberstadt, Bleistiftzeichnung von 1862

Das Gleimhaus bewahrt mit dem Nachlass des Dichters und Sammlers Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803) die größte Porträtgalerie deutscher Dichter und Denker des 18. Jahrhunderts, das erste Handschriftenarchiv Deutschlands sowie eine umfangreiche Bibliothek.


Ihre Entstehung verdanken diese Sammlungen der blühenden Freundschafts- und Geselligkeitskultur des 18. Jahrhunderts. Ihre Erhaltung allerdings ist dem erzieherischen Potenzial verpflichtet, das den Lebens- und Schaffenszeugnissen von Persönlichkeiten von literarisch-künstlerischem Verdienst und moralischer Qualifikation beigemessen wurde. Gleim brachte den Bildungsgedanken in Bezug auf seine Sammlungen auf die Formel „Schule der Humanität“, die in heutiger Zeit so aktuell ist wie nie zuvor. Die Bildung, wie sie neben den traditionellen Aufgaben – Sammeln, Forschen, Bewahren, Vermitteln – mehr und mehr zum vordringlichsten Auftrag des Museums wird, ist demnach im Falle des Gleimhauses bereits im Gründungsgedanken ausdrücklich verankert und präzise fassbar.

Vor 150 Jahren wurde das einstige Wohnhaus Gleims am Halberstädter Dom als eines der ersten Dichterhäuser in Deutschland als Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zu diesem Jubiläum ist seit dem 22. September die Ausstellung „Tempel der Freundschaft, Schule der Humanität, Museum der Aufklärung“ zum Haus und zu seinen Sammlungen zu sehen.

Bildunterschrift:
Carl Jordan: Das Gleimhaus in Halberstadt, Bleistiftzeichnung von 1862

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