Eine Nacht im Zeichen des Wassers – 6. Nacht der Kirchen lädt mit vielfältigem Programm zum Wandel durch die Stadt

Am 27. August 2011 laden die sechste Nacht der Kirchen und das Ökumenische Friedensfest alle Nachtschwärmer zu einem bunten Programm in die Harzstadt ein. In den vergangenen Wochen stellten sich „die Sieben“ Halberstadts mit ihren aufwändigen wie liebvollen Programm- und Gestaltungspunkten zur Nacht der Kirchen vor und luden zum jeweiligen Ort des Geschehens.

„Die Sieben“; das sind die Stadtkirche St. Martini, die Fachwerkkirche St. Johannes, die katholischen Pfarrkirchen St. Katharinen und St. Andreas, St. Moritz in der Unterstadt und nicht zuletzt das zentrale Ensemble um den Domplatz mit der edlen Liebfrauenkirche und dem imposanten gotischen Dom St. Stephanus und St. Sixtus. In der prachtvollen Kathedrale eröffnet um 18 Uhr mit dem ökumenischen Friedensfest die sechste Nacht der Kirchen. Das Friedensfest wurde in seiner traditionellen Form seit der Reformation am Halberstädter Dom gefeiert. Als Fest für den Frieden und die Einheit der Kirche diente es dem Domkapitel zur Stärkung seiner Gemeinschaft. Mit freundlicher Unterstützung der Ökumenischen Bahnhofsmission Halberstadt, der Halberstädter Bäckerei und Konditorei GmbH und Halberstädter Würstchen lädt auch in diesem Jahr das evangelische Kirchenspiel anschließend alle Gäste zum gemeinsamen Friedensmahl in den Kreuzgang des Domes. Serenaden des Posaunenchores umrahmen das Mahl musikalisch.

Mit dem Geläut aller Kirchenglocken öffnen um 20 Uhr die sieben Halberstädter Kirchen ihre Pforten und laden mit einem vielfältigen klanglichen aber auch erlebnisreichen Angebot zum Wandeln durch die nächtliche Stadt ein. Thematisch steht die diesjährige Nacht der Kirchen ganz im Zeichen des Wassers als Leben spendender Quell. Wasser hat jedoch nicht zuletzt aufgrund seiner reinigenden Kraft und der Verwendung von Wasser bei der Taufe auch eine zentrale Bedeutung im christlichen Glauben. Im sakralen Raum lassen Taufstein oder Taufbecken an das Erlebnis der Taufe erinnern. Daher erzählen zur Nacht der Kirchen die Tauforte der Halberstädter Kirchen ihre ganz eigene Geschichte. Als Quelle für durstige Kehlen eröffnen die Halberstadtwerke im Kreuzgang des Domes eine „Oase des Wassers“, bei der man Wissenswertes über unterschiedliche Wasserqualitäten lernen kann und das ein oder andere Tröpfchen reinen Wassers probieren darf. Verpflegungsstände in verschiedenen Kirchen sorgen zudem für das leibliche Wohl ihrer Besucher.

Klangliche Genüsse erwarten gespannte Ohren in jeder der sieben Kirchen. So versprüht das Moskauer Vocalensemble Vocalitis in der Liebfrauen-, Katharinen- und Moritzkirche ein Hauch russischer Nächte mitten im Harz. Ein besonderes Erlebnis erwartet alle Gäste im Halberstädter Dom. Der Berliner Komponist Ralf Hoyer hat seit Jahrzehnten eine besondere Beziehung zum Dom und hatte eigens für diesen Kirchenraum im Jahr 2009 ein neues Orgelwerk komponiert. Zur diesjährigen Nacht der Kirchen wird sein neuestes Werk mit dem Titel „Fluctus sonorum“,„Fluss der Klänge“, um 20.30 Uhr im Dom uraufgeführt. Der gotische Kirchenraum ist bei Lesungen von Bibeltexten und Orgelmusik in seiner ganzen Dimension zu erleben. Der Domschatz hält die prachtvollen Kunstwerke seiner Schatzkammern für Neugierige bis 23.30 Uhr geöffnet.

Junge Hörer kommen in einer jugendlich-frischen Martinikirche auf ihre Kosten. Hier erprobte eine Jugendband, die aus engagierten Gemeindemitgliedern des Kirchenkreises besteht, neue Vertonung bekannten Choräle und präsentiert in der Augustnacht erstmalig die Früchte ihrer monatelangen Vorbereitung. In den späten Abendstunden leiten Taizé-Gebete die ruhigen Stunden des Abends ein. Ab 23.30 Uhr sind abschließend alle Nachtschwärmer eingeladen mit dem Gebet zur Nacht, einem Teil der traditionellen Liturgie aus dem mittelalterlichen Friedensfest, und dem Nachtgeläut diesen besonderen Abend ausklingen zu lassen.