Förderprogramm STABIL
Mit einem neuen Förderprogramm, das auf dem Ansatz des produktiven Lernens aufbaut, will das Land die noch immer zu hohe Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen. Wirtschaftsstaatssekretär Thomas Pleye gab den offiziellen Startschuss für das Programm STABIL (Selbstfindung Training Anleitung Betreuung Initiative Lernen). Es richtet sich an junge Arbeitslose unter 25 Jahren ohne Berufsabschluss und soll sie durch eine Mischung aus produzierender Tätigkeit und individueller sozialpädagogischer Betreuung fit für Bildung und Beschäftigung machen.
"Die Jugendarbeitslosigkeit ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. Dennoch sind im Land noch rund 1.200 Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, die weder über Ausbildungs- noch Beschäftigungsfähigkeit verfügen. Diese Jugendlichen konnten bislang nicht durch die Förderung der Arbeitsagenturen in Ausbildung oder Arbeit gebracht werden", begründete der Staatssekretär. STABIL basiere auf dem Förderansatz der Produktionsschulen. Pleye: "Die jungen Menschen werden unter fachlicher Anleitung produzierend tätig sein. Das Lernen soll dabei über den Produktionsprozess stattfinden, so dass es auch keine Trennung von Lern- und Arbeitsort geben wird. Dabei werden die Jugendlichen solange im Projekt bleiben, wie es für deren persönliche Entwicklung erforderlich ist." Grundlage dafür sei ein für jeden Jugendlichen individuell erarbeiteter Bildungs-, Entwicklungs- und Arbeitsplan.
Hintergrund:
Im Rahmen des öffentlichen Ideenwettbewerbs wurde im Burgenlandkreis das Projekt "Schatzkiste" ausgewählt. Die IEB Schulungsgesellschaft mbH bietet dabei an den Standorten Naumburg und Zeitz mit fünf Produktions- und Dienstleistungsbereichen, darunter Garten, Verwaltung sowie einer Werkstatt für Metall, Holz und Farbe, ein breites Spektrum für die Jugendlichen an.
Insgesamt sind im September acht STABIL-Projekte in den Landkreisen mit dem größten Bedarf angelaufen. Hierzu zählen neben dem Burgenland auch die Landkreise Harz, Anhalt-Bitterfeld, Saalekreis, Jerichower Land, Mansfeld-Südharz sowie der Salzlandkreis. Finanziert werden die dort für zunächst zwölf Monate vorgesehenen Projekte mit rund 3,7 Millionen Euro von Land und EU. Hinzu kommen ca. 1,1 Millionen Euro von den Trägern der Grundsicherung. Die aus den Projekten hervorgehenden Produkte und Dienstleistungen sollen weitgehend wettbewerbsneutral am Markt verkauft werden. Dies wird durch einen regionalen Beirat aus Vertretern der Kammern, Wirtschafts- und Unternehmerverbände, Gewerkschaften, Trägern der Grundsicherung und Kommunen sichergestellt.