So schnell kann's gehen

Lieber Leser,
ich gebe gern zu, eine gewisse Affinität gegenüber Filmen aus der Produktion eines namhaften US-amerikanischen Filmproduktionsunternehmens mit unzähligen Merchandise-Produkten, mehreren Freizeitparks und einem eigenen Streaming-Dienst zu haben. Und da ich selbst tatsächlich immer noch nicht streame und man runde glänzende Scheiben in bunten Hüllen auch wunderbar als Geschenk einpacken kann, horte ich inzwischen eine recht beachtliche Sammlung. Aber was ich eigentlich sagen bzw. fragen will:
Kennen Sie Zoomania?
Wie viele der Filme des erwähnten Herstellers spricht der Film neben der Handlung für Kinder (glaub an dich selbst, Körpergröße ist nicht das Wichtigste im Leben, Vorurteile sind falsch) auch die Eltern an. Und dazu zählen eben auch Gags, die Kinder noch gar nicht vollständig verstehen können, wie beispielsweise die Verkehrsbehörde, in der ausschließlich Faultiere arbeiten. Tatsächlich kämpfen wir im öffentlichen Dienst ja oft mit dem Vorurteil, angeblich nicht wirklich und/oder viel zu langsam zu arbeiten, aber mal ehrlich: wenn so niedlich animiert mit solchen Stereotypen gespielt wird, ist es nun mal eben doch witzig.
Für den Fall, dass Sie den Film nicht kennen, fasse ich die gemeinte Szene hier einmal kurz für Sie zusammen: Die kleine, total motivierte, regelrecht übereifrige Hasendame Judy Hopps hat gerade bei der Polizei von Zoomania angefangen und möchte den Halter eines bestimmten Kennzeichens ermitteln. Der Sachbearbeiter, ein Faultier namens Flash, spricht, tippt und atmet extrem langsam. Selbst als er lachen muss, dauert es schon eine Weile, bis zu erkennen ist, dass er überhaupt lachen wird, was dann aber wiederum sehr niedlich ist – ein rundum sympathischer Typ – aber ganz ehrlich: keiner von uns möchte in diese Behörde gehen müssen.
Und hier kommen wir zur eigentlichen Frage: Wie sähe das denn hier in der Bibliothek aus? Im Grunde genommen kommen die meisten von Ihnen ja her, um Mußestunden zu verbringen. Ja, für viele reicht schon eine halbe Mußestunde, aber schnell durchrauschen, gezielt das Medium schnappen, dessen Verfügbarkeit bereits zu Hause überprüft wurde und hurtig die Bibliothek wieder verlassen, ist ja eigentlich nicht so typisch – wobei das durchaus auch vorkommt und das möchte ich an dieser Stelle wirklich nicht verurteilen, jeder soll die Bibliothek so nutzen, wie es für ihn richtig ist.
Aber zurück zum Thema: Was wäre denn nun, wenn ich ein Faultier wäre? Ich stelle mir gerade bildlich vor, wie ich jeden Leser, der die Bibliothek betritt, mit „Gu      ten      Taaag!“ begrüße, beim Eingeben der Suchanfragen ausschließlich die Zeigefinger benutze, die ich dafür extra immer erst nach oben hebe und dabei jeden Buchstaben laut ansage und mein Weg zum Regal in Zeitlupe stattfindet – klingt zwar lustig, um es einmal kurz auszuprobieren, aber ich glaube nicht, dass ich das lange durchhalten könnte. Also lautet die Antwort wahrscheinlich: Es sähe nicht gut aus. Ich entscheide mich, ein Mensch zu bleiben, Faultier fällt aus.
Wir haben aber tatsächlich ein völlig anderes Faultier in der Bibliothek: Fredde. Hierbei handelt es sich um ein gezeichnetes Tierchen in einem Escape-Room-Spiel für Kinder. Eigentlich ist es für Schulklassen gedacht, findet aber in der kommenden Woche einmal als Ferienaktion statt. Wenn Sie also Kinder kennen, die dem Faultier Fredde dabei helfen möchten, seinen Freunden ihre magischen Fähigkeiten zurückzubringen, dann schicken Sie sie doch gern vorbei.

Ferienveranstaltung „Fredde und der Fluch der magischen Tiere“
Mittwoch, den 17.05.2023, um 10 Uhr
in der Stadtbibliothek „Heinrich Heine“ Halberstadt

 

Und falls Sie nun Lust bekommen haben, Zoomania zu schauen (mit oder ohne Ihre Kinder), haben wir den selbstverständlich auch:
als DVD in der Kinderbibliothek mit rotem Signaturschild unter „Zoo“ wie „Zoomania“ 😉

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