So ein Quark
Liebe Leser,
ja, ich gebe zu: Irgendwie hab ich’s mit den Sachbüchern. Zumindest in Bezug auf den Blog – auf meinem Nutzerkonto ist derzeit immerhin die Hälfte der entliehenen Bücher fiktional.
Es bietet sich halt einfach an. Sachbücher sind vielseitig. Nicht nur, weil sie zuweilen recht umfangreich sind.
- Sie können schockieren (niemand wollte so wirklich das Spinnenbuch katalogisieren).
- Sie können informieren (wenn ich’s mir recht überlege, scheint das sogar ein Wesensmerkmal zu sein), aber sie können auch unterhalten. Manchmal beides gleichzeitig!
- Sie können faszinieren und begeistern. In einer Ferienveranstaltung schaut ein Junge ins Regal, dann winkt er aufgeregt dem anderen: „Wissensbert!“ („Du dachtest, du kennst die Welt …“, steht bei N 000)
- Sie sind zuweilen gefährlich. Das erspähte Buch ist (je nachdem, wie man den Titelzusatz übersetzt) atemberaubend, umwerfend oder es lässt den Verstand platzen. Und das sogar mit Garantie! Die Kapitel funktionieren wie Clickbait, nur analog („Diese Lebensmittel machen deinen Schädel löchrig“; „Dieser Text ist der Schlüssel zu mehreren Hundert Millionen Euro“; „Dieses Teilchen kann uns aus heiterem Himmel treffen“).
- À propos Teilchen. Unsere neu eingetroffenen Sachbücher (https://halberstadt.bibliotheca-open.de/Mediensuche/Neuerwerbungen) haben darüber hinaus von Zeit zu Zeit das Potential, (mindestens) Verwirrung zu stiften.
Die Tür öffnet sich, vorwurfsvoller Blick: „Du weißt schon, dass das Mobbing ist, was du hier machst. Ich seh das Buch auf der Rechnung, freu mich auf ein schönes Backbuch …“ War wohl nix.
Stein des Anstoßes: „Was macht das Quark im Apfelkuchen?“ (von Harry Cliff, steht unter N 181)
Auch der Artikel des Quarks (ach, wie schön ist doch der Genitiv) war nahezu eine Streitfrage. So nach dem Motto „Das ist doch falsch, irgendwer muss sich verschrieben haben.“ Nein. Es ist nur so, dass sich das Buch mit dem Weltall und seiner Entstehung, mit Quantenchromodynamik und Stringtheorie beschäftigt, wobei die deutsche Grammatik naturgemäß eine nachgeordnete Rolle spielt.
Dabei ist doch völlig klar: kann man einen Plural bilden, handelt es sich um das (bzw. die) Elementarteilchen aus der Physik. Ist dies nicht möglich, ist es der Topfen [österr.]. Bitteschön, gern geschehen 😉
Und kommen Sie mir nicht mit dem Einwand: „Ich rede höchst selten über Quarks, weder in der Einzahl noch in der Mehrzahl.“ Den habe ich nämlich schon gehört. Bei der nächsten Gelegenheit klären wir dann den Artikel zu >Stift<.
Übrigens enthält das Buch sehr wohl Apfelkuchenrezepte, 2 Stück. Leider braucht man für eines davon eher … nun ja … ungebräuchliche Zutaten. Falls also irgendjemand zufällig noch eine angebrochene Packung Leptonen-Felder zu Hause hat …