Alles neu macht der Mai – Klappe die zweite
Immer noch im Juni
Liebe Leser*innen,
ja, da ist es noch einmal, das Sternchen. Und damit verabschiedet es sich auch schon wieder aus den „Ansichten einer vorlauten Bibliothekarin“: Die Mehrheit hat (auch wenn es knapp war) gesprochen und ich bin da total serviceorientiert ;)
Ab jetzt also wieder ohne Sternchen ...
Ist Ihnen aufgefallen, dass die letztwöchige Überschrift – sagen wir mal – „unverhältnismäßig“ war? „Alles neu“ ist vielleicht nicht ganz die Beschreibung, die Ihnen einfällt, wenn ein klitzekleines Sternchen Einzug hält – noch dazu, wenn es nicht lange bleibt, sozusagen nur zu Besuch kommt.
Aber im Grunde genommen war die Ankündigung trotzdem gar nicht so falsch. Aus meiner Perspektive ist ziemlich viel neu: Vor meiner kleinen Schreibpause bedeutete „positiv“ noch „gut“, Abstand halten war für die meisten ein Zeichen von Distanz, nicht von Anstand (wobei ich mich dahingehend definitiv nicht zu „den meisten“ zählte – wie Sie im Blogeintrag „Bitte Abstand halten“ nachlesen können, falls Sie sich nicht mehr daran erinnern) und Masken waren Karnevalsartikel – was waren das für verrückte Zeiten ...
Was in der Zwischenzeit alles passiert ist, sprengt den Rahmen dieses Blogs, aber ein paar Auswirkungen hat es ja doch auf das, was hier thematisiert wird. Die meisten sonst üblichen Inhalte des Blogs finden nicht oder zumindest nicht wie gewohnt statt.
Die Geschichten aus dem Bibliotheksalltag benötigen Bibliotheksalltag – klingt verrückt, aber Nutzer gehören für mich dazu. Natürlich kann ich auch mal die ein oder andere Geschichte aus dem Büro erzählen, aber worauf läuft diese dann hinaus? Welche Veranstaltung bewirbt man mit „Da saß ich doch am Schreibtisch und hatte keine Büroklammern mehr.“? Besonders witzig, spritzig, vorlaut ist das nicht … und ohne ein konkretes Ziel, nämlich den Hinweis „Besuchen Sie doch mal diese oder jene Veranstaltung.“ liegt in solchen Geschichten dann auch kein Mehrwert für Sie – von einem kurzen Lacher mal abgesehen, wenn’s gut läuft.
Und damit sind wir schon beim zweiten Knackpunkt: Welche Veranstaltung soll ich Ihnen überhaupt schmackhaft machen, wenn das einzige Event, das stattfindet, das Fotoshooting für unsere Social Media Seiten ist (klingt jetzt riesig, beinhaltet aber nur eine Handvoll Kolleginnen und dauert nicht mal fünf Minuten)?
Also doch: Es wird sich hier – zumindest vorerst – wohl einiges ändern müssen. Die gute Nachricht daran ist, dass ich tatsächlich schon ein bis zwei Literaturempfehlungen für Sie parat habe (von denen ich, als ich sie gelesen habe, noch dachte: „Schade, dass ich ausgerechnet jetzt zu Hause bin. Das ist die ideale Pandemie-Empfehlung für den Blog…“ – nun kommen Sie doch noch in den Genuss qualitätsgeprüfter Pandemieliteratur.).
Also bleiben Sie dran – alles, oder vielmehr vieles neu macht der Mai oder eben der Juni, aber das muss ja nicht heißen, dass deswegen alles schlechter wird …