Silberner Uhu - Preisträger -
Preisträger "Silberner Uhu" 2005
Eugen Kisselmann,
1964 in Russland geboren,
Studium an der Kunsthochschule Novoaltaisk,
verheiratet, freischaffender Künstler.
Preisgekröntes Bild ("Silberner Uhu" 2005) von Eugen Kisselmann:
"Waldohreule und Weidenmeisen"; 59x43 cm, Tempera / Karton
Aus der Laudatio:
" Das Bild erzählt dem Betrachter eine kleine Geschichte, alltäglich und doch einmalig. ... lebt von Spannungen: Von der Spannung zwischen dem grellen Winterlicht am Morgen und dem warmen Braunton des Eulengefieders, von der Spannung zwischen einem großen, ruhig dasitzenden Vogel und den drei kleinen, sehr agilen Meisen, sowie von der Spannung zwischen dem kräftigen, typisch schwarz-weiß gemusterten Birkenstamm im Zentrum und den fragilen, leicht hin und her schwingenden Birkenzweigen am Bildrand . ... Das Bild "Waldohreule und Weidenmeisen" zeigt sehr deutlich, wie gut und genau Eugen Kisselmann seine Heimat mit den lichten Birkenwäldern und deren Tierwelt kennt und wie sehr sie ihn geprägt haben. Mit gelungenem Detailrealismus und dem atmosphärischen Spiel von Licht und Schatten gibt uns der Maler einen Einblick in das situationsspezifische Verhalten zweier Vogelarten, deren Aufeinandertreffen immer von Spannung und Aggressivität begleitet wird ."
Halberstadt, den 14. Oktober 2005, Frank-Ulrich Schmidt
Zur Erinnerung Preisträger 2003:
Paschalis Dougalis
1970 in Griechenland geboren,
Studium der Theologie,
lebt seit 1997 in München, verheiratet,
Tätigkeit als Buchillustrator,
Autodidakt.
Preisgekröntes Bild ("Silberner Uhu" 2003) von Paschalis Dougalis:
"Überraschung - Habichtsadler und Samtkopfgrasmücke"; 56,5x46,5 cm, Gouache
Aus der Laudatio:
"Kaum jemand, der mit Fernglas und Bestimmungsbuch die Mittelmeerländer bereist hat, kann sich wohl der Faszination des Bildes "Überraschung" entziehen. Je länger man sich in das Bild vertieft, desto intensiver spürt man die trockene Hitze, in der die beiden Vogelarten aufeinander treffen: der ruhende, aber sich sichtlich gestört fühlende Habichtsadler und die aufgeregt und angespannt schimpfende Samtkopfgrasmücke.
Der Künstler erzählt uns detailreich diese Geschichte einer außergewöhnlichen Begegnung und uns allen wird klar, dass er den Ort dieses Aufeinandertreffens sehr genau kennt. Dorniger Ginster, blühend und teilweise abgestorben, sowie das marmorweiße Kalkgestein inmitten von rötlich-braunem Terra-fusca-Boden spiegeln Dougalis' Heimat wieder: die Garigues bestandene, verkarstete Landschaft Griechenlands. Das gleißende Licht wirft harte Schatten und modelliert plastisch die Konturen von unbelebter wie belebter Natur.
Es wird deutlich, das für Paschalis Dougalis die beiden Vögel sowohl eigenständige Individuen als auch Teile ihrer Umwelt sind, in der sie jagen, ruhen oder Territorien besitzen. Ebenso wie das Bild einen Ausschnitt aus dem Lebensraum der beiden Vogelarten darstellt, zeigt Dougalis einen Ausschnitt aus dem Leben der Vögel, so als hielte er gleichermaßen diesen flüchtigen Augenblick der Begegnung für uns künstlerisch fest. ..."
Halberstadt, den 02. Oktober 2003, Frank-Ulrich Schmidt