Reichhaltige Sammlungen. Ein unerschöpflicher Zeitzeuge der Geschichte
Zum Bestand des Städtischen Museums gehören über 2000 druckgrafische Blätter und zahlreiche Zeichnungen. Diese reichhaltige und umfassende Sammlung beinhaltet nicht nur Motive zur Halberstädter Landes- und Stadtgeschichte, sondern reflektiert auch die Verbindung zum nahe gelegenen Harz.Die erste realistische Darstellung der Stadt von Franz Hogenberg aus der Civitates Orbis Terrarum um 1585 zählt ebenso zum Bestand wie Portraits, die viele der über 50 Halberstädter Bischöfe zeigen. Kupfer- und Stahlstiche sowie Lithografien zu den verschiedensten städtischen und regionalen Themen reichen bis in das 20. Jahrhundert.
Der Kupferstich zeigt das mittelalterliche Halberstadt. Bildbestimmend sind die zahlreichen Türme der umfangreichen Stadtbefestigung und der Kirchen, die aus der dichten Bebauung der ummauerten Stadt hervorragen. Im Zentrum ist die Stadtkirche St. Martini mit ihren ungleich hohen Türmen zu erkennen, westlich davon die Bischofskathedrale.
Dem im 19. Jahrhundert sehr renommierten und engagierten Halberstädter Kunstverein verdankt dieser Sammlungsbereich Zeichnungen berühmter deutscher Künstler wie Caspar David Friedrich, Johann Adam Breysig oder Carl Hasenpflug.Das Gemäldeinventar führt knapp 600 Arbeiten auf. Zu den ältesten Stücken zählen gotische Tafelbilder sowie Stifterbilder und Portraits des 16. Jahrhunderts.
Beide Tafeln sind Reste eines umfangreiches Flügelaltares der mit mehreren Szenen aus dem Leben Christi und eines Heiligen ausgestattet war.
Das frühe 19. Jahrhundert wird durch Gemälde von Weitsch, genannt Pascha (1723 - 1802) sowie die Bilder so bekannter Romantiker wie Brasch, Hasenpflug, Helbig und Steuerwald veranschaulicht. Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts repräsentieren Maler wie Schwendy, Kotsch und Rocholl. Halberstädter Künstler wie Barheine, Datan, Ebeling, mit etwa 60 Werken Walter Gemm, Lipke und Schiel repräsentieren die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. Gemälde, deren Wert sich aus dem Bezug zur Stadt und zur Region ergeben, ergänzen den Bestand.Etwa 60 Skulpturen, zumeist Beispiele sakraler Kunst, aber auch in bildhauerischer Qualität gearbeitete Schmuckteile alter Fachwerkhäuser werden im Städtischen Museum aufbewahrt. Dazu gehört auch diese Darstellung des Bischofs mit der Sünde unter dem Rock, die in den Ausstellungen zu finden ist.