Erste Biennale in Halberstadt Internationale Künstler bauen ihre Arbeiten auf
Wir wollen einen Einblick gewähren in die Dinge, die die Künstler uns zeigen werden, sagt Ilka Leukefeld, Künstlerin und Kuratorin der ersten Biennale in Halberstadt.
Zeitgenössische Menagerie visueller Philosoph_Innen ist der Titel der Ausstellung, die am Sonnabend, 6. September 2014, 11.00 Uhr, im Kunsthof, Voigtei 48, unter Beteiligung internationaler Künstler aus England, USA, Schottland, Italien, Luxemburg und Deutschland eröffnet wird. Oberbürgermeister Andreas Henke hat die Schirmherrschaft für das ambitionierte Projekt übernommen, und die Stadt unterstützt es im Rahmen ihrer Möglichkeiten unbar, denn Geld ist keins vorhanden.
Der Verein Monats Kunst Halberstadt e.V. hatte am Dienstag nochmals zu einer Pressekonferenz eingeladen, bei der auch zwei Künstlerinnen zugegen waren. Pippa Gatty beschreibt, dass es in ihrer Kunst um Romantik mit tiefer Wahrheitsfindung gehe. Das Thema der Biennale passt perfekt zu meinem künstlerischen Ansinnen, unterstreicht die junge Engländerin, die in Schottland lebt. Ihre Zeichnungen, Malerei und Videos, die in der Galerie im Kunsthof zu sehen sein werden, habe sie extra für diese Ausstellung geschaffen.
Fotografien, die im Herzen Londons entstanden sind, wird die Dean Kenning aus England zeigen. Mir geht es um Geschichte und visuelle Überbleibsel, die die Geschichte hinterlässt. Die ehemaligen Londoner Hafendocks, die heute durch ein modernes Industrieviertel überbaut sind, geben meinen Fotografien eine spannungsreiche Grundlage, erklärt die von Halberstadt begeisterte Künstlerin.
Die Kuratorin Ilka Leukefeld freut sich, diese beiden und acht weitere Künstlerinnen und Künstler - wie z.B. auch Alexander Kluge für die erste Biennale in Halberstadt, die sechs unterschiedliche Ausstellungsorte einschließt, gewonnen zu haben. Ursprünglich war das Projekt größer angelegt, doch die erhoffte Förderung durch die Kunststiftung Sachsen-Anhalt blieb aus. Die engagierten Mitglieder des Vereins Monat Kunst Halberstadt e.V. haben sich nicht entmutigen lassen. Sponsorengelder und eigene Aktionen haben zu einer Geldsumme von 7.000 Euro plus 5.000 Euro Lotto-Toto-Geldern geführt. Dieses Geld, so die Kuratorin, decke nicht die Personalkosten, so aber die Fahrt- und Materialkosten für die Künstler ab. Hier war und ist also Enthusiasmus gefragt, und den haben die Macher, ihre Freunde und die Künstler auch. Viele Leute haben und geholfen und Hand angelegt. Dazu gehörten Sachspenden, wie Gemüse aus den Gärten für die Versorgung, Baumaterialien, Schrauben, technische Dinge, Unterbringung der Künstler die Unterstützung war hier einfach fantastisch, schwärmt Ilka Leukefeld. Ihr großer Dank gilt allen Unterstützern und Förderern, der Stadt Halberstadt, der HaWoGe oder der Rathauspassage als Kooperationspartner, um nur einige zu nennen.
Der Verein habe sich darüber hinaus bemüht, mit diesem internationalen Projekt Kontakte zu den Kunst- und Kulturschaffenden in Halberstadt herzustellen, zum Gleimhaus, Theater, Cage-Projekt und zu den Schulen. Ob Privatleute, Schulen oder Gäste der Stadt es ist möglich, Workshops und Führungen zu buchen. Anmeldungen nimmt Dustin Lymann unter 03941/ 551412 oder unter Mail: lymann@halberstadt.de entgegen.
Zur Ausstellungseröffnung am 6. September wird ein Begleitheft erscheinen, in dem die Ausstellungsorte, deren Öffnungszeiten sowie eine Kurzbeschreibung der ausgestellten Kunstobjekte, Installationen und Performances aufgeführt sind. Gleichzeitig gilt das Heft als Straßenbahnfahrschein, mit dem man einen Monat lang, also für die Dauer der Ausstellung, kostenlos die Straßenbahn nutzen kann. Das Heft kostet 4 Euro und kann in Halberstadt Information, am Bahnhof, Buchhandlung Schönherr, Seminar- und Tagungshotel Spiegelsberge sowie an den Ausstellungsorten Kunsthof und im alten Stadtbad gekauft werden.
Die Organisatoren freuen sich auf viele Besucher der ersten Biennale in Halberstadt, die bis zum 5. Oktober zu sehen sein wird und hoffen auf eine weitere Folge. Mehr Informationen unter: www.mkh-biennale.de.