BCKategorie 21.09.2015 09:27:53 Uhr

Nicht jeder Igel braucht Hilfe

igel

Mit Beginn des Herbstes werden jedes Jahr unzählige Igel von besorgten Tierfreunden eingesammelt und bei Tierärzten, Tierschutzvereinen und Igelstationen vorgestellt oder abgegeben. Oft wird jedoch dabei vergessen, dass der Igel ein Wildtier ist und den Regelungen des Bundesnaturschutzgesetzes unterliegt. Dieses verbietet Wildtiere zu fangen, in Besitz zu nehmen, sie zu verletzen oder zu töten. Ausnahmen sind zulässig für kranke, verletzte und hilflose Tiere für die Dauer der Pflege; sobald sie wieder selbst überleben können, müssen sie ausgewildert werden.

Ob ein Igel tatsächlich hilfebedürftig ist, sollte deshalb genauestens beobachtet werden.

Auf keinen Fall sollen Igel, die ihr Überwinterungsgewicht von ca. 600 g erreicht bzw. bis zum anhaltenden Bodenfrost noch genug Zeit für die Futtersuche haben, mitgenommen werden. Selbst für leicht untergewichtige Tiere wird heute eine bessere Überlebenschance in der freien Natur eingeräumt als aus menschlicher Obhut wieder ausgewilderten Tieren. Deshalb sollte jeder Gartenbesitzer seinen Garten igelfreundlich gestalten und natürliche Unterschlupfe oder selbst gefertigte laubgefüllte Verstecke anbieten.

Für eine Überwinterung in menschlicher Obhut bedarf es einer sach- und fachkundigen Betreuung, zu der neben einem geeigneten Quartier, einer abwechslungsreichen Fütterung auch eine Ektoparasitenbehandlung (also äußerlicher Parasiten) gehört.

Weitere Informationen sind u.a. erhältlich beim Verein Igelfreunde Sachsen-Anhalt e.V. Wittenberg (Tel. 033747 / 60649), beim Naturschutzbund Berlin (Tel. 030 / 9864107) sowie der Pro Igel e.V. - Geschäftstelle Neumünster (Tel. 01805 / 555-9555).

Petrahn

Pressestelle des Landkreises Harz

Zurück

Zurück
Nach oben