BCKategorie 21.09.2015 09:27:53 Uhr

Sakr Power Systems - wichtiger Partner im Boot der Neuen Maschinenbau GmbH

Sakr Power Systems - wichtiger Partner im Boot der Neuen Maschinenbau GmbH

In der Reihe der Firmenbesuche waren Oberbürgermeister Andreas Henke und Wirtschaftsförderer Thomas Rimpler kürzlich zu Gast in der Neuen Maschinenbau Halberstadt GmbH (Neue MBH GmbH). Hintergrund des Besuches war unter anderem auch die neue Gesellschafterstruktur des Unternehmens. Nach MBO-Verfahren (Management-Buy-out) haben Kurt Schroth, Geschäftsführer der Neuen MBH GmbH, und Franz J. Komischke, Direktor für Vertrieb und Marketing, kürzlich die Firma gekauft. Große Hoffnung setzt Geschäftsführer Schroth auf den neuen Hauptgesellschafter: Die Sakr Power Systems aus dem Libanon ist Hersteller von Generatoranlagen und produziert in Größenordnungen auf dem Weltmarkt der Energietechnik. Halberstadt wird Motoren für die Anlagen dieser Firma bauen und gleichzeitig jetzt auch komplette Aggregate zur Stromerzeugung im kleineren Leistungsbereich (kleiner 3 MW) selbst herstellen, wobei dann diese Motoren aus dem Lieferantenpool der Sakr Gruppe günstig zugekauft werden. Zusätzlich wird die Neue Maschinenbau Halberstadt GmbH von der guten Auftragslage des Unternehmens profitieren, ist sich Kurt Schroth sicher. Durch diese Verbindung werden der Neuen MBH GmbH Märkte eröffnet, die das Halberstädter Maschinenbauunternehmen allein nicht hätte erschließen können. Schroth unterstreicht, dass es nicht einfach war, die libanesische Unternehmensgruppe mit ins Boot zu bekommen. "Vom Motorenbau verstehen wir was, und wir haben es geschafft, die Sakr Power Systems davon zu überzeugen", sagt der Geschäftsführer.

Die Entwicklungsarbeit der Neuen MBH GmbH gilt als Vorreiter im Bereich des Einsatzes von natürlichem Pflanzenöl für den Antrieb von Großmotoren.

Seit den 90er Jahren hat das Unternehmen den Bereich der Motorheizkraftwerke systematisch aufgebaut und verfügt nicht nur über das Know-how von 13 Motorheizkraftwerken in Deutschland und weiteren Anlagen im Ausland, sondern hat diese Motoren zusätzlich für den Einsatz von regenerativen Brennstoffen (Pflanzenöle jeglicher Art) optimiert. Es wurde ein produktionsreifes Umrüstmodul entwickelt, welche bereits an mehreren Anlagen zum Einsatz kam. "Diese Kompetenz erlaubt uns heute, Anlagen, die für den Einsatz von fossilen Brennstoffen ausgelegt sind - unabhängig vom Motorenhersteller - zuverlässig und effizient auf regenerative Brennstoffe umzurüsten", erläutert der Geschäftsführer stolz.

Auch das Blockheizkraftwerk auf dem Maschinenbaugelände (2,3 MW-Anlage) ist umgerüstet worden und läuft auf Palmölbasis. Hauptlieferant des Palmöls sind Indonesien und Malaysia. Das Blockheizkraftwerk versogt das eigene Unternehmen mit Strom und Wärme und gibt darüber hinaus Energie an den regionalen Stromversorger und Wärme an naheliegende Verbraucher ab.

Perspektivisch werden wir den Motorenbau gemeinsam mit der Sakr Power Systems weiterentwickeln. Wir wollen hier in Halberstadt Zeichen setzten für Europa. Die jetzige Motorengeneration wird überarbeitet, dabei stehen Projektierung, Engineering und Projektmanagement an erster Stelle. Schroth hofft, in absehbarer Zeit, Fachkräfte, die aus dem Maschinenbau Halberstadt abgewandert sind, wieder zurückgewinnen zu können.

Der Umsatz wird derzeit mit Service und Instandhaltung der etwa 150 weltweit noch im Einsatz befindlichen Schiffsmotoren aus Halberstadt gemacht. 30 von den 70 Mitarbeitern sind mit der Lohnfertigung für Siemens und MAN, dem wichtigsten Kunden in dem Bereich, befasst.

Darüber hinaus bildet das Unternehmen selber aus - zwei neue Mechatroniker pro Jahr. Infrage kommen junge Leute, die etwas von Mechanik und Elektronik verstehen und deren Mathematik- und Physikzensuren sich mindestens um die Note 2 bewegen sollten. Voraussetzung ist ein Realschulabschluss mit der Note 2. "Doch hier ist das, was in den Zeugnissen steht, oft weit entfernt, von dem, was dann der Eignungstest aufzeigt", beklagt GeschäftsführerKurt Schroth. Demnach gestaltet es sich als sehr schwer, geeignete Lehrlinge zu bekommen, "kein Einzelfall in der Maschinen- und Metallbaubranche", weiß OB Henke durch seine Firmenbesuche in den vergangenen Monaten.

Thomas Rimpler verweist darauf, dass das Problem des Fachkräftepersonals ein wichtiges Thema für die Wirtschaftsförderer ist. Derzeit werden die Bedarfe in den Firmen erfasst, um dann gemeinsam mit dem Arbeitsamt eine gezielte Qualifizierung und Weiterbildung zu forcieren.

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