\"Black Book\" - Samstagspremiere im Kino
...im Kinopark Zuckerfabrik in Halberstadt. Fünf Tage vor dem offiziellen Kinostart am 10.05.2007 wird der Streifen in Halberstadt auf der großen Leinwand zu sehen sein.
Eine sehr empfehlenswerte und unterhaltsame Lektion in Geschichte, mehr noch aber in Sachen Anstand, Moral und Brüchigkeit vorschneller Verurteilungen liefert uns Verhoeven mit seinem Comeback nach Europa, wo er nach 20 Jahren erstmals wieder einen Film realisierte."Black Book" ist ein detailgetreuer und konsequent spannender Geschichtsthriller, der sich durchaus lohnt. Der Film scheut sich nicht, diejenigen vor den Kopf zu stoßen, die in Schablonen denken - hier der tapfere Untergrundkämpfer, da der brutale Nazi. Die holländischen Widerstandskämpfer sind mitnichten judenfreundlich, untadelig oder besser als ihre Gegner, einige von ihnen kollaborieren sogar ganz egoistisch mit den deutschen Bösewichten. Und nach dem Krieg wenden sie die gleichen Machtmechanismen an wie die einstigen "Herrenmenschen".
"Black Book" ist ein packender Thriller, von Spionage, Verrat, Liebe und Krieg, von Menschen, die alles auf eine Karte setzen und nicht immer gewinnen. So rückt der Regisseur auch die Kämpfer für die gute Sache in ein zwiespältiges Licht, zeigt die innere Zerrissenheit der Gruppe, die zum Teil nicht viel mehr gemeinsam hat als den gemeinsamen Feind, und scheut auch nicht davor zurück, unter den Widerstandskämpfern Missgunst, Gier und Verrat zu zeigen. Ein Meisterwerk bei dem keine der 142 Minuten langweilig wird.
Länge: 142 Minuten, ab 16 Jahren freigegeben
Inhalt:
Die jüdische Sängerin Rachel Stein (Clarice van Houten), die während des Zweiten Weltkriegs bislang in einem Versteck gelebt hat, gerät mit ihrer Familie bei dem Versuch, ins sichere Belgien zu fliehen, in einen Hinterhalt der deutschen Besatzer. Das folgende Massaker überlebt nur Rachel, die sich in die Hauptstadt Den Haag durchschlägt und sich dort der Widerstandsbewegung um den Arzt Akkermans (Thom Hoffmann) und Kuipjers (Derek de Lint) anschließt.
Doch auch dort kann sie nicht jedem vertrauen, immer wieder kommt es zu Spannungen und Interessenskonflikten zwischen der Jüdin Rachel und den aus patriotischen oder christlichen Motiven gegen die Nazis kämpfenden Widerständlern. Nachdem mehrere Mitglieder der Gruppe gefangen genommen werden, willigt Rachel dennoch ein, unter falschem Namen eine Affäre mit dem deutschen Offizier Müntze (Sebastian Koch) zu beginnen, über den sie eine Stelle im Nazi-Hauptquartier bekommt. Rachel soll die Nazis von innen ausspionieren und so einen Rettungsplan für die gefangenen Kameraden ermöglichen. Doch das wachsende Vertrauen zu Müntze, der sich ernsthaft in Rachel verliebt und sie schützt, obwohl er weiß, dass sie eine Jüdin ist, und die Machenschaften des brutalen und skrupellosen Offiziers Franke (Waldemar Kobus) verstricken Rachel immer mehr in ein Netz aus Verrat und Lügen.