Geschichte von Sargstedt

Wappen von Sargstedt, Ortsteil von Halberstadt [(c): Jeannette Schroeder]
Wappen von Sargstedt, Ortsteil von Halberstadt [(c): Jeannette Schroeder]

Wappen:
Gespalten von Silber und Rot mit einer entwurzelten Kastanie in verwechselten Farben. Der Baum symbolisiert einen einst im Dorfzentrum stehenden mächtigen Baum; die Farben beziehen sich auf das Bistum Halberstadt.

1250 war unser Ort als Serkstide bekannt. Später 1288 als Serkestedte, 1483 als Sarxstedte und 1726 Sarckstedt, ab 1787 dann Sargstedt. Dies waren nur einige Namen, es gab auch noch andere.

1113 wurde Sargstedt durch die Anhänger Heinrich V. verwüstet. Von 1353 bis 1358 stand der Ort unter der Gerichtsbarkeit des Grafen von Regenstein. 1564 wurde Sargstedt evangelisch. Aus einer Bauernsiedlung, die zur bischöflichen Meierei (1357 - 1366) gehörte, entwickelte sich Sargstedt nach der Reformation zur Kommune, zum eigenständigen "Dorf" ohne jeden konfessionellen Unterschied und ohne politische Unterscheidung.

Die eigentlichen Dorfbelange ordnete der Schulze mit den "Geschworenen" (etwa 7, sie hatten ihren Dienstschwur vor der Kirche abzulegen) und dem "paur" oder "burmester". Sie waren Vertreter der Bürger nach städtischem Muster.

Während des 30jährigen Krieges (1618 - 1648) wurde auch Sargstedt schwer heimgesucht. Als Zeichen des neuen Lebens und zur Mahnung für kommende Generationen wurde 1648 eine Friedenslinde gepflanzt. 1806 wurde Sargstedt wie auch die Umgebung von den Franzosen besetzt. Sargstedt gehörte dem Königreich Westfalen unter König Jeremo Napoleon, des Bruders Napoleon Bonaparte.

1828 gehörte Sargstedt zu den wohlhabendsten Landgemeinden. 1835 entstand ein völliger Kirchenneubau, der 27.09.1835 mit neuer Orgel und zum 50jährigen Dienstjubiläum des Pfarrers Viehweg eingeweiht wurde.

1835 begann die Separation Sargstedts. Ab 1879 entwickelte sich unser Dorf eigenständig. 1860 wurde die Holzbergschule errichtet (heutige Kindertagesstätte). 1895 gehört Sargstedt zum Königreich Preußen.

1932 - 1952 gehört Sargstedt zum Landkreis Wernigerode. 1945 erfolgt die Durchführung der Bodenreform und somit die Entmachtung der Großbauern, dadurch gab es auch in Sargstedt politische und ökonomische Veränderungen. Neues Leben erblühte und im Jahre 1947 begann der Neubau von Siedlungshäusern für ehemalige arme Bauern. Im Jahre 1949, dem Gründungsjahr der DDR, wurde das gesamte Dorf an die zentrale Wasserversor-gung angeschlossen. 1952 gehört Sargstedt wieder zum Landkreis Halberstadt.

Ab 1972 wurde die Schule in Sargstedt geschlossen und die Kinder fuhren in die Sargstedter Siedlung in die Leninschule (heutige Diesterwegschule). Die Gemeindeverwaltung zieht in die ehemalige Schule ein. 1984 erhält Sargstedt sein Wappen. 1988 wird das Dorf mit Straßennamen versehen.

1995 wurde auf dem Spritzenplatz eine neue Linde gepflanzt, um die Historie der Friedenslinde fortzusetzen, denn durch Sturm und Unwetter wurde die alte Friedenslinde stark angegriffen und brach auseinander. 1996 beschließt der Gemeinderat die verwaltungstechnische Zuordnung des Ortes zur Verwaltungsgemeinschaft "Harzvorland-Huy" in Ströbeck.

Im Zuge der Gemeindegebietsreform ist Sargstedt seit dem 1. Januar 2010 ein Ortsteil der Kreisstadt Halberstadt.

© Laura Löder E-Mail

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Geschichte von Sargstedt

Wappen von Sargstedt, Ortsteil von Halberstadt

Wappen:
Gespalten von Silber und Rot mit einer entwurzelten Kastanie in verwechselten Farben. Der Baum symbolisiert einen einst im Dorfzentrum stehenden mächtigen Baum; die Farben beziehen sich auf das Bistum Halberstadt.

1250 war unser Ort als Serkstide bekannt. Später 1288 als Serkestedte, 1483 als Sarxstedte und 1726 Sarckstedt, ab 1787 dann Sargstedt. Dies waren nur einige Namen, es gab auch noch andere.

1113 wurde Sargstedt durch die Anhänger Heinrich V. verwüstet. Von 1353 bis 1358 stand der Ort unter der Gerichtsbarkeit des Grafen von Regenstein. 1564 wurde Sargstedt evangelisch. Aus einer Bauernsiedlung, die zur bischöflichen Meierei (1357 - 1366) gehörte, entwickelte sich Sargstedt nach der Reformation zur Kommune, zum eigenständigen "Dorf" ohne jeden konfessionellen Unterschied und ohne politische Unterscheidung.

Die eigentlichen Dorfbelange ordnete der Schulze mit den "Geschworenen" (etwa 7, sie hatten ihren Dienstschwur vor der Kirche abzulegen) und dem "paur" oder "burmester". Sie waren Vertreter der Bürger nach städtischem Muster.

Während des 30jährigen Krieges (1618 - 1648) wurde auch Sargstedt schwer heimgesucht. Als Zeichen des neuen Lebens und zur Mahnung für kommende Generationen wurde 1648 eine Friedenslinde gepflanzt. 1806 wurde Sargstedt wie auch die Umgebung von den Franzosen besetzt. Sargstedt gehörte dem Königreich Westfalen unter König Jeremo Napoleon, des Bruders Napoleon Bonaparte.

1828 gehörte Sargstedt zu den wohlhabendsten Landgemeinden. 1835 entstand ein völliger Kirchenneubau, der 27.09.1835 mit neuer Orgel und zum 50jährigen Dienstjubiläum des Pfarrers Viehweg eingeweiht wurde.

1835 begann die Separation Sargstedts. Ab 1879 entwickelte sich unser Dorf eigenständig. 1860 wurde die Holzbergschule errichtet (heutige Kindertagesstätte). 1895 gehört Sargstedt zum Königreich Preußen.

1932 - 1952 gehört Sargstedt zum Landkreis Wernigerode. 1945 erfolgt die Durchführung der Bodenreform und somit die Entmachtung der Großbauern, dadurch gab es auch in Sargstedt politische und ökonomische Veränderungen. Neues Leben erblühte und im Jahre 1947 begann der Neubau von Siedlungshäusern für ehemalige arme Bauern. Im Jahre 1949, dem Gründungsjahr der DDR, wurde das gesamte Dorf an die zentrale Wasserversor-gung angeschlossen. 1952 gehört Sargstedt wieder zum Landkreis Halberstadt.

Ab 1972 wurde die Schule in Sargstedt geschlossen und die Kinder fuhren in die Sargstedter Siedlung in die Leninschule (heutige Diesterwegschule). Die Gemeindeverwaltung zieht in die ehemalige Schule ein. 1984 erhält Sargstedt sein Wappen. 1988 wird das Dorf mit Straßennamen versehen.

1995 wurde auf dem Spritzenplatz eine neue Linde gepflanzt, um die Historie der Friedenslinde fortzusetzen, denn durch Sturm und Unwetter wurde die alte Friedenslinde stark angegriffen und brach auseinander. 1996 beschließt der Gemeinderat die verwaltungstechnische Zuordnung des Ortes zur Verwaltungsgemeinschaft "Harzvorland-Huy" in Ströbeck.

Im Zuge der Gemeindegebietsreform ist Sargstedt seit dem 1. Januar 2010 ein Ortsteil der Kreisstadt Halberstadt.

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