Lunare Aspekte in Teufelssagen Der Halberstädter Teufelsstein
Abendveranstaltung im Städtischen Museum - Domplatz 36
21. Januar 2015
Hildegrim, der erste Bischof von Halberstadt, legte den Grundstein zur Domkirche. Viele geschickte Arbeiter wurden herbeigerufen, und schnell schritt der Bau voran.
Als der Teufel die Grundmauern sah, glaubte er, hier würde ein riesiges Wirtshaus errichtet. Weil ihn das freute, schleppte er in der Nacht große Felsmassen herbei und half beim Bau. Meister und Gesellen wunderten sich, dass ihre Arbeit so schnell vonstatten ging. Keiner ahnte den wahren Grund.
Eines Nachts, als der Bau schon weit vorangeschritten war, trat der Teufel hinein, um sich das Innere zu besehen. Voller Wut erkannte er, dass es eine Kirche werden sollte. Er ärgerte sich furchtbar über seine Dummheit. Als am Morgen die Gesellen anfingen zu arbeiten, gewahrten sie mit Schrecken hoch oben auf der Mauer den Teufel. Dieser hielt einen riesigen Felsblock in der Hand. Seht, rief er zu ihnen herab, weil ich glaubte, ihr bauet ein Wirtshaus, habe ich euch heimlich geholfen. Jetzt aber, da ich einsehe, dass meine Arbeit umsonst gewesen ist, zerschmettere ich euren ganzen Bau und begrabe euch unter den Trümmern!
Alle waren stumm vor Schreck. Bald aber trat ein kecker Geselle vor und rief: Wenn du hier nun einmal gern ein Wirtshaus willst, so wollen wir deinen Wunsch erfüllen und schnell eine Schenke neben dem Dom bauen. Bist du dann zufrieden? Das war dem Teufel recht. Damit die Gesellen jedoch an ihr Versprechen denken, schleuderte er den großen Stein auf den Domplatz. Da liegt er heute noch. Man kann sogar noch die Vertiefungen sehen, die der glühende Daumen des Teufels hineingedrückt hat.
Neben dem Dome errichtete man wirklich ein Wirtshaus mit mächtigen Kellern, Domkeller genannt.
Diese und ähnliche Formen geben eine Sage zum Halberstädter Teufelsstein wieder.
Doch, Teufelssagen gab es nicht nur in Halberstadt, auch andernorts existieren sie und sind heute noch in den Köpfen der Menschen.
Teufelssagen sind weit verbreitet und laufen nach dem gleichen Muster ab. Vergleicht man diese Muster mit einem kundigen Blick in den Himmel, so zeigt sich, daß die Teufelssagen ursprünglich den synodischen Lauf des Mondes in einer oft derben Bildersprache schildern. Teufelsagen aus Österreich, Goslar und dem Exterstein sowie archäologische Befunde helfen das Rätsel der Halberstädter Teufelssage zu lösen.
Seien Sie gespannt und erfahren Sie mehr zu diesem Thema am Mittwoch, dem 21. Januar 2015, um 19 Uhr im Städtischen Museum Halberstadt, Domplatz 36.