Historisch wertvolle Grabstellen
Dehne-Woolnough, Balan, Ebel
Ursprung des Unternehmens war eine 1829 von Heinrich Dehne in Halberstadt gegründete Huf- und Beschlagschmiede. 1853 übernahm sein Sohn Friedrich Dehne die Schmiede und wandelte sie in eine Reparaturwerkstatt für Drill- und Dreschmaschinen um. 1861 begann das Unternehmen mit der Serienfertigung eigener Drillmaschinen, ab 1872 mit der Serienfertigung von Hackmaschinen. 1862 trat Georg Woolnough als Schwiegersohn von Friedrich Dehne und technischer Leiter in die Firma ein. Davor besorgte Woolnough die technische Betreuung der aus England importieren Maschinen, darunter auch Dreschmaschinen, für die die Firma Dehne die Vertretung hatte. 1867 übernahm man die Generalvertretung für Dampflokomobilen der Firma John Fowler & Co. (England), nachdem in dieser Region 1863 das erste Dampfpflügen in Deutschland (Wanzleben) stattgefunden hatte. Nach der ersten Präsentation eines Fowlerschen Zweimaschinen-Dampfseilpfluges durch Max Eyth im Jahre 1869 verkaufte auch die Firma Dehne die ersten Dampfpflugsätze in dieser Region, darunter zwei Dampfpflugsätze an die Firma A. Heucke im Jahre 1870. 1876 begann die Fertigung von Formmaschinen nach einem Patent Georg Woolnough und Friedrich Dehne, die man für die Rationalisierung der eigenen Gießerei entwickelt hatte. Ab 1887 wurden eigene Dampfmaschinen für den Antrieb von Dreschmaschinen und für Dampfseilpflüge gefertigt. Friedrich Dehne starb 1886. Die Geschäftsführung lag nun in den Händen seines Sohnes Friedrich Wilhelm, später auch Karl, sowie der Schwiegersöhne Georg Woolnough und Georg Pickert. Georg Pickert vertrat das Unternehmen auf der Gründungsversammlung des „Vereins der Fabrikanten landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte“ im Jahre 1897 (17 Gründungsmitglieder) und war 1905 Präsident dieses Vereins. Im Zeitraum 1905 bis 1908 wurde vor den Toren von Halberstadt an der Quedlinburger Straße eine zweite Fabrik errichtet. Die Firma hatte zu dieser Zeit mehr als 800 Beschäftigte. 1919 trat Martin Schröter (Schwiegersohn von Dehne) in das Unternehmen ein. Ab 1931 bis 1958 war er geschäftsführender Gesellschafter. Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Halberstadt zu 80 % zerstört. Ende 1945 wurde wieder mit einer Fertigung, vor allem von Ersatzteilen und Gebrauchsgegenständen, begonnen. In Verbindung mit der Aufnahme einer Kooperationsproduktion von Ölkühlern waren ab 1949 auch wieder bauliche Erweiterungen möglich. 1958 wurde das Unternehmen entsprechend den Regelungen in der DDR mit der Aufnahme einer Staatlichen Beteiligung in eine KG umgewandelt. 1974 erfolgte die Umwandlung in einen Volkseigenen Betrieb mit dem Namen VEB Landmaschinenbau Halberstadt, der sich bis Anfang der 1980er Jahre auf etwa 550 Beschäftigte entwickelte. Nach der Rückübertragung an die Eigentümer im Jahre 1992 wurde noch bis 1999 das Programm Kartoffelaufbereitungstechnik weitergeführt.
Erzeugnisse des Betriebes
Nach dem Beginn mit Drill- und Hackmaschinen wurden zum Ende des 19. Jahrhunderts die Dampflokomobilen für Stationärantriebe und für Zweimaschinen-Dampfseilpflüge zu einem Schwerpunkt des Unternehmens. Die Firma hatte durch ihr großes Potential einen wesentlichen Anteil an der Verbreitung dieser Technik. Parallel dazu entstand ein breites Sortiment von Erzeugnissen für fast alle Bereiche der Landwirtschaft, die seinerzeit mit Mechanisierungsmitteln bedient werden konnten. Dazu gehörten Pflüge, Kultivatoren, Ackerwalzen, Hackmaschinen, Drillmaschinen, Düngerstreuer, Rübenheber, Heuwender, Ernterechen, Dreschmaschinen und Futteraufbereitungsmaschinen mit vielfach sehr innovativen und patentierten Lösungen. Ab Mitte der 1930er Jahre kamen luftbereifte Plattformwagen hinzu.
Hermes
Dr. Friedrich Hermes
Koch
Frau Koch war die Ehefrau des Kaufmanns Willi Koch geb. 02.01.1876 und verstorben am 01.07.1952. Die Doppelgrabstelle liegt im Park 1 und kann als Grabstelle im Vorkauf erworben werden. Die Sanierung und Erhaltung des Denkmals muss auf Kosten des Übernehmenden erfolgen.
Krüger
Das Grabmal der Familie Krüger war ursprünglich auf einer anderen Grabstelle auf dem städtischen Friedhof Halberstadt und wurde umgesetzt. Es gehörte vorher zu Frau Margarete Bruns geb. Heine. Die Familie Krüger war und ist für eine lange Tradition bezüglich guter Rechtsanwälte in Halberstadt bekannt. Der Enkel von Emil Krüger, Dr. Hans-Joachim Krüger, ließ das Grabmal von einer anderen Grabstelle 1995 auf seine Kosten umsetzen und sanieren. Seit dieser Zeit pflegte er das Grab. 2013 verstarb er und wurde in seiner Heimatstadt Herborn bestattet.
Mehler, Nabel
Auf der Grabstelle der Familie Nabel / Mehler wurde 1921 erstmalig bestattet. Die Familie Mehler war ab 1902 in Halberstadt bekannt für Gartenbau und botanische Anlagen. Gustav Nabel wurde als Handelsgärtnerei eingetragen. Die ehemalige Stadtgärtnerei vom VEB Stadtwirtschaft –Hinter der Bleiche- in Halberstadt war der Nachfolger der Gärtnerei Mehler. Nach der Flucht der Firmeninhaber aus der sowjetischen Besatzungszone baute die Firma sich in der Nähe von Bremen eine neue Existenz auf. Die Familie Mehler erhielt nach der politischen Wende 1989 ihr Eigentum zurück. Es handelt sich bei der Grabstelle um ein Fünffachgrab. Herr Günter Mehler lässt die Grabstelle bis heute pflegen
Northe im Park 5 / DC 74-77
Auf der Grabstelle wurde der Kaufmann Otto Northe bestattet. Er wurde am 23.03.1867 in Halberstadt geboren und starb am 20.12.1945. Emma Northe, geb. Battle geboren am 18.05.1847 in Valparaiso (Chile) geboren und liegt ebenfalls auf der Grabstelle. Sie starb am 19.09.1956 in Halberstadt. Sofie Wahnschaffe wurde am 05.10.1906 in Chile geboren und starb am 22.07.1945. Sie wurde ebenfalls auf der Grabstelle bestattet.
Schaffenger im Park 1 / DC 14-16
Die Familie Schaffenger war eine Kaufmannsfamilie in Halberstadt. Auguste Schaffenger lebte von 1805-1873. Das Grab ist das zurzeit älteste auf dem städtischen Friedhof Halberstadt. Der Erbauer einer Straße in Halberstadt durfte früher den Namen für die Straße wählen. Friedrich gab ihr den Vornamen seiner Ehefrau Auguste. Diese Straße ist heute in Halberstadt noch immer existent. Die Schwester der Auguste Schaffenger war die Ehefrau eines Unternehmers, der eine Ölraffinerie am Breiten Weg bewirtschaftete. Friedrich Schaffenger war einer der Miterbauer der Zuckerfabrik in Gröningen
Schraube
Margarete Schraube lebte von 1903-1980. Sie war Lehrerin und eine gute Schwimmerin und Sportlerin. Ihr Vater hatte in der Voigtei 48 eine Färberei und ein Leinenausstattungsgeschäft. Bis zu ihrem Tode im am 31.05.1980 wohnte Sie in Haus Voigtei Nr. 48. Sie hinterließ lt. Testament das gesamte Grundstück einschließlich ihres Vermögens sowie die komplette Wohnungseinrichtung, ihre Wäsche, ihre Bücherei sowie ihre Sammlungen der Stadt Halberstadt. Die Wohnung zeigt ein authentisches Ambiente des Lebens um 1900. Heute ist die Wohnung ein Museum. Ein komplett erhaltener Haushalt aus der Zeit zwischen 1860 und 1920 erklärt den Gebrauch eines Bolzenbügeleisens, erläutert wie ein Kühlschrank ohne Strom funktioniert, wie das Leben ohne Fernseher und Computer lebenswert war oder das es im Winter auch ohne Gasheizung warm wurde. Der Stolz jeder bürgerlichen Frau war ihre Aussteuer. Diese bewahrte Margarete Schraube auf, da Sie nicht verheiratet war, und vererbte Sie der Stadt Halberstadt. Seit dem Sommer 1992 ist die Schausammlung "Bürgerliche Wohnkultur um 1900" dem Städtischen Museum Halberstadt angeschlossen. Sie entstand aus dem Nachlass der Studienassessorin i. R. Margarethe Schraube. Das ursprüngliche Grab der Familie Schraube, in dem auch Margarete beigesetzt wurde befand sich im Park 33. Dieser Park wurde 2005 stillgelegt und ist nicht mehr zugänglich. Das Denkmal wurde in den Eingangsbereich des städtischen Friedhofes umgesetzt, um es weiter zu erhalten.
von Hänisch
Carl Eduard von Hänisch geb. 4.1.1829 in Ratibor (Polen) und am 05.09.1908 in Berlin Charlottenburg gestorben, war ein preußischer Offizier, zuletzt General der Kavallerie von 1889 - 1898. Die Stellung des Chefs des Generalstabes eines Armeekorpses wurde in der Regel von höheren Stabsoffizieren (Oberstleutnant, Oberst) besetzt, in einigen Fällen fanden jedoch auch Generalmajore dafür Verwendung. Carl Eduard heiratete am 06. Juli 1856 auf Gut Schwirsen, Laura, geborene von Hippel. Sie wurde am 11.2.1834 auf Gut Schwirsen geboren und verstarb am 19.11.1918 in Berlin Charlottenburg. Der Grabstein und die Grabstelle wurden von den DDR Behörden zerstört, aber nach der Wende 1989 von der Familie in schlichter Ausführung wieder erneuert. Seine Frau war die Tochter des preußischen Oberförsters und Gutsbesitzers Theodor von Hippel und der Klara von Gentzkow. Das Ehepaar hatte dann sieben Nachkommen. Einer von ihnen wurde auf der Grabstelle im Park 2/DC 181-183 bestattete, Eduard von Hänisch. Er war preußischer Oberstleutnant. Er wurde 1858 geboren und starb 1925. Er war verheiratet mit Hedwig geb. Wohlgemuth. Die wurde ebenfalls hier bestattet. Sie wurde am 12.11.1864 geboren und verstarb am 03.01.1952.